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Trigono/Griechenland
vom 2. – 11. Mai 2008
Partnerschaft – Wandern – Kultur
Teil
2
Erinnern
Sie sich noch? Haben Sie aufmerksam gelesen?
Richtig
Der
letzte Bericht über die Reise des Albvereins hat nach
2 Tagen geendet. Sicher haben sie sich schon gefragt
ob denn das alles war. Bei Weitem nicht, heute geht es
ein Stück weiter.
Ausgeschlafen
wird wo anders. Also raus aus den Federn. Beim Frühstück
war zu erfahren, dass im Fernsehen bereits das
Interview übertragen worden war. Sch… wenn man
einmal nicht fernsieht.
Frisch gestärkt ging es Richtung Teilgemeinde Petra
zum Mühlenmuseum und anschließend in den
Konferenzraum wo ein Video wartete. Doch die Technik
wollte nicht, so dass einer Wanderung durch die unberührte
Natur, mit den Mitgliedern des Vereins Drimos, nichts
im Wege stand. Ein Teil der Teilnehmer unternahm noch
zusätzlich eine Exkursion mit Geländewagen in eine
Felsenschlucht. Dort wurden in früherer Zeit die Mühlsteine
an Ort und Stelle gehauen und in weite Teile der Welt
exportiert. Michailis, einer der Wanderführer wusste
beinahe zu jeder Pflanze etwas zu berichten, es hat
einfach begnadete Kenntnisse.
Beim anschließenden Essen (Souvlaki
(Fleischspieß), Bifteki (Fleischküchla), Schafskäse,
Grillwurst, Grillfleisch, Salat, Gurken und Brot)
erlebte die Gruppe einen fantastischen Rundumblick vom
neu erbauten Wanderheim aus. Abends organisierte der
Pflanzenexperte eine Sammelbestellung an Thymian- und
Baumwollhonig, so dass die Imker in der Umgebung
ausverkauft waren. Der nächste Tag begann mit der
offiziellen Begrüßung im Rathaus in Dikea. Nach
einer Führung versammelten sich Alle im Sitzungssaal
wo, wie könnte es auch anders sein, bereits wieder Köstlichkeiten
warteten.
Die
Gesamtgemeinde Trigono hat auf dem Papier ca. 19.000
Einwohner jedoch leben nur ca. 7000 Einwohner
auch dort, verteilt auf die insgesamt 17
Teilgemeinden. Die Schule hat etwa 170 Schüler. Die
Landflucht ist ein großes Problem. Sobald die
Jugendlichen studieren und Stadtluft geschnuppert
haben, wird die Rückkehr seltener. Natürlich auch
die Menschen, die unsere deutschen Mitbürger mit
griechischem Pass sind. Doch was wären wir ohne sie?
Mit
dem Schulbus der Gemeinde ging es Richtung
Spargelgenossenschaft. Nur wenn das Gemüse der
EU-Norm I. Wahl entspricht, wird es verpackt. Alles
andere wandert über ein Förderband auf Anhänger und
wird zur Fütterung der Tiere verwendet. Übrigens,
die Mehrzahl der Arbeiter in der Spargelgenossenschaft
sind Gastarbeiter aus Bulgarien. Die
Frauengenossenschaft GAIA (Erde) zeigte einen kleinen
Einblick in die ökologische Herstellung von
landestypischen Delikatessen. Von der Einkaufsmöglichkeit
wurde reger Gebrauch gemacht. Die Mitglieder vom
Frauen- und Tanzverein Spilio empfingen die Besucher
traditionell mit Brot und Salz, um dann, zu einem üppigen
Essen einzuladen. In wunderschönen Trachten präsentierten
sie griechische Tänze, wobei die Gäste eifrig
mittanzten. Kurzfristig folgte die Reisegruppe der
Einladung eines Fenster- und Türen- herstellers zur
Werksbesichtigung. Wie könnte es anders sein, wieder
warteten bereits Köstlichkeiten darauf, verzehrt zu
werden. Nicht genug dessen, ein jeder Besucher erhielt
noch ein T-Shirt, eine Kappe sowie ein Feuerzeug.
Kennen sie einen Unternehmer der so handelt, obwohl er
sich sicher sein kann, von keinem der Besucher einen
Auftrag zu erhalten???? Ich nicht!
Beim
anschließenden Spaziergang durch Ormenion
erlebten alle ein vielfaches Hallo und
Herzlich Willkommen, mindestens an jedem
zweiten Haus wurde ein kurzer Stopp eingelegt um Hände
zu schütteln. Ein Besuch in der Kirche von Ormenion
mit den prachtvollen Ikonen,fachkundig erklärt und
erläutert von Triantaphilos Strakos, rundete den
Spaziergang ab. In der Taverne zählte Werner Häring
(der verantwortliche Reiseleiter) seine Schäfchen. Für
den Moment ziemlich „Schwund und Mausefraß“, d.h.
es fehlten einige. Später erfuhren die Wartenden,
dass ein Teil die Ortsbegehung noch erweitert hatte
und deshalb erst mit reichlicher Verspätung
auftauchte.
Der
nächste Tag führte die Gruppe an den Ardas, einen
der Grenzflüsse der Region. Die Flusslandschaft ist
unbeschreibbar schön. Eine kleine Wanderung am Fluss
entlang, oder ein illegaler Grenzübertritt in die Türkei
oder Hose hochkrempeln und zur nächsten Sandbank
laufen oder einen kleine Transporter organisieren und
mit einigen Mitreisenden durch den Fluss fahren frei
nach der Devise „hab mein Wagen voll
geladen…“der Möglichkeiten gab es sehr viele und
alle wurden genutzt. Nach einer Kaffeepause fuhr sogar
der zur Verfügung stehende Gemeindebus seine
Passagiere durch den Fluss. Für Gäste wird das Unmögliche
möglich gemacht, eben Gastfreundschaft in Reinkultur.
Die
Kellerei „Ewritika Kellaria“ nahe der türkischen
Grenze wurde den deutschen Gästen bei einer Kellereiführung
bestens vorgestellt. Dort wird Wein nach ökologischen
Gesichts- punkten erzeugt und ausgebaut ebenso wird
Ouzo und Tsibero (griechischer Grappa) produziert. Wie
könnte es anders sein, selbstverständlich warteten
auch hier Köstlichkeiten auf die Besucher. Der eine
oder andere hat dort auch von der Einkaufsmöglichkeit
Gebrauch gemacht. Im Gästebuch der Kellerei haben
sich alle verewigt.
(Anmerkung:
Wer beim Tag der offenen Tür der Gemeinde Gemmrigheim
den Partnerschaftsausschuss im großen Sitzungssaal
der Rathauses besucht hat, konnte von den guten Tröpfchen
kosten. Sie waren nicht da? Na, ja Pech gehabt.)
Was
wäre Griechenland ohne die Antike? Schlicht und
ergreifend, das geht überhaupt nicht. Bei der
Ausgrabungsstätte Doxipara in der Gemeinde Mikri
durften die laufenden Ausgrabungsarbeiten besichtigt
werden. Es handelt sich um eine Grabstätte der
Reichen und Großgrundbesitzer aus Thrakien von vor
ca. 2000 Jahren. Damals ließ man sich mit Ross und
Kutsche beisetzen, damit man auch im Jenseits nicht
auf seine Standessymbole verzichten musste. Am
Nachmittag warteten bereits die Hausfrauen der
Teilgemeinde Ptelea mit einem riesigen Kuchenbuffet.
Doch zuvor war noch der Besuch des örtlichen
Heimatmuseums mit sehr umfangreichen Bildmaterial,
sowie alten landw. Geräten usw. auf dem Programm.
Manchmal sollte es die Möglichkeit geben, wie bei den
Hamstern, Vorräte einzulagern. Denn am liebsten, hätte
jeder, jeden Kuchen versucht, aber das schafft kein
Magen der Welt. Von fröhlichen Tänzen auf dem
Vorplatz ließen sich weder Einheimische noch Gäste
von dem einsetzenden Regen abhalten. Doch schon wieder
hieß es, auf geht´s der nächste Programmpunkt ruft.
Abschied
nehmen fällt nie besonders leicht, aber von guten
Freunden sich verabschieden zu müssen geht ans Herz.
Mit vielen guten Worten von griechischer wie auch
deutscher Seite und Geschenken an alle Reiseteilnehmer
ging dieser Abschnitt der Reise, na wie wohl,
natürlich bei üppigem Essen dem Ende
entgegen. Ein letztes herzliches Umarmen, verdrückte
oder auch nicht verdrückte Tränen und ein letztes
„Kali nichta“ (gute Nacht) und zum letzten Mal
schlafen in Trigono.
Am
nächsten Morgen wurde die Reisegesellschaft vom Oberbürgermeister
und einigen Mitgliedern des griechischen
Partnerschaftsausschusses verabschiedet und ab ging
die Fahrt zum größten Greifvogel-Reservat Europas.
Dem Nonnenkloster Kornofolia wurde bei einem kurzen
Zwischenstopp ein Besuch abgestattet und das eine oder
andere Mitbringsel eingekauft. Im Greifvogel-Reservat
„Dadia“ sind
von noch lebenden 38 Arten 36 vertreten. Zu sehen sind
sie aber nicht, wenn man das Pech hat, nach einer lärmenden
Schulklasse der Besucher zu sein. So musste die
angebotene Diashow als Ersatz dienen. Als Übersetzer
fungierte zum wiederholten Male der „Gemmrigheimer
Grieche“ Triantaphilos
Für
heute ist´s damit genug, wenn sie mehr über den
weiteren Verlauf der Reise wissen wollen, gedulden sie
sich es geht weiter.
Bis
dahin alles Gute, viel Gesundheit wünscht ihnen
Elisabeth Kauz
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