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Trigono/Griechenland
vom 2. – 11. Mai 2008
Partnerschaft – Wandern – Kultur
Wo
befindet sich seit kurzem der „Platz der
Partnerschaft“ ??????
Der
Schwäbische Albverein e.V. Ortsgruppe Gemmrigheim hat
sich als erster Verein der Gemeinde auf den Weg
gemacht, die deutsch-griechische Partnerschaft
zwischen Trigono und Gemmrigheim mit mehr Leben zu erfüllen.
Am 2. Mai morgens um 3.00 Uhr wurde es lebhaft um die
Festhalle im Wörth. Es warteten dort Wanderfreunde
und andere Gemmrigheimer auf den Bus, um sich auf den
Weg nach Griechenland zu machen. Halt, halt nicht den
ganzen Weg per Bus ca. 500 km zur Gesamtgemeinde
Trigono, zu unseren griechischen Freunden und früheren
Mitbürgern. Am Zielflughafen wartete bereits der
vorab gereiste Triantafilos Strakos, um alle
willkommen zu heißen. Nach einer kurzen Stadtrund-
fahrt ging es auf einer supertollen Autobahn umrahmt
von Klatschmohn, Kamille, gelb und lila Blüten,
vorbei an Olivenhainen und Obstplantagen Richtung
bulgarische Grenze. Die Gemmrigheimer Partnergemeinde
liegt nämlich im nord-östlichsten Teil Griechenlands
in der Provinz Ewros. Im Nord-Westen grenzt Trigono an
Bulgarien und im Nord-Osten an die Türkei.
Bereits
am ersten Abend wurde die Reisegruppe vom Oberbürgermeister
sowie Mitgliedern des Partnerschafts-Ausschusses in
Griechenland willkommen geheißen. Ein ganz, ganz
kleiner Vorgeschmack auf die überwältigende
griechische Gastfreundschaft.
Für
den nächsten Morgen war ein Treffen mit den
Mitgliedern des Wandervereins Drimos geplant. Wer
bisher dachte, alles was über 500 m laufen ist, heißt
in Griechenland schon Wanderung. Weit gefehlt. Nahe
der bulgarischen Grenze teilte sich die Gruppe in sehr
Laufstarke und weniger
Lauf- starke. Für die einen waren 4 km und für die
Anderen 9 km im Angebot. Die Einen hatten einen gemütlichen
Spaziergang in einer, in seiner Fülle, nicht zu
beschreibenden Natur und wurden bei der Rückkehr zum
Ausgangspunkt bereits von einem Fernsehteam des
griechischen Senders „Delta“ erwartet und
interviewt (sprachliche Barrieren gab es nicht, der
Reporter hat sehr lange in Köln gelebt). Die Anderen
kamen und kamen nicht, das Essen war längst fertig,
doch von den Wanderstarken keine Spur. Wo waren Sie
den? Irgendwann entschlossen sich die Gastgeber mit
den Autos die Wanderfreunde einzusammeln. Vor lauter
Naturschönheiten und hier noch was zu zeigen und dort
noch was angucken, wurden aus 9 km sehr viel mehr. Nur
mit Rücksicht auf
das Essen und das restliche Tagesprogramm
fuhren die Durchtrainierten mit dem Auto zurück.
Sie
wollen wissen was es zu essen gab?
Hier nur eine kleine Auswahl: Souvlaki
(Fleischspieß), Griechischer Bauernsalat, Schafskäse
usw. und natürlich etwas Süßes. Mengenmäßig hätte
man auch noch die Bundeswehr mit satt bekommen. Frisch
gestärkt und etwas ausgeruht ging es
zurück zu den Hotels zum Frischmachen für das
Highlight der Reise.
In Ormenion – von dort kommt eine Vielzahl unserer
griechischen Mitbürgern – am Dorfplatz war alles
auf den Beinen. Ein überwältigendes Willkommen von
allen Seiten, ein Umarmen, ein Wiedersehen mit
Bekannten und Freunden z. T. mit Freudentränen
vermischt, einfach unbeschreiblich schön.
Menschenmassen, wie sie dort mit Sicherheit nicht oft
sind. Rednermikrofone, Lautsprecher und nationales
Fernsehen alles war bereit für den absoluten Höhe-
punkt nicht nur des Tages, sondern des Jahres, wenn
nicht noch mehr.
Nach
der Begrüßung und Rede des OB und einer Rede von
Gerhard Reisinger erfuhren alle, dass der Platz ab
sofort Platz der Partnerschaft
heißt. Nach vielen guten Worten wurde zur Tat
geschritten und als sichtbares Zeichen, des Besuchs
des Albvereins ein Partnerschaftsbaum in Form einer
Linde gepflanzt. Die zur Verfügung stehenden 4
Spaten gingen durch viele Hände. Ein jeder wollte an
der Pflanzung seinen Anteil haben. Gerhard Reisinger
und Rudolf Schanta hatten ihre Alphörner mit auf die
Reise genommen und erfreuten die Anwesenden mit den für
sie ungewöhnlichen Klängen. Die Einwohner boten Köstlichkeiten
auf dass sich die Tische bogen und es kaum möglich
war von allem zu probieren, ohne Gefahr zu laufen,
dass man platzt. Die Gemmrigheimer schenkten Weine der
Felsengartenkellerei für die Einheimischen aus. Zu
griechischen Klängen tanzten dann Alle auf der Straße.
Es spielt keine Rolle ob man die Schrittfolge
beherrscht oder ob nicht, Hauptsache ist die Freude
dabei .Anders als bei uns, benötigt man keinen
direkten Tanzpartner, nein, man reiht sich einfach ein
und wenn es zu viel wird, hört man auf und die Lücke
schließt sich wieder.
Allen,
wirklich allen wird dieser Abend mit Sicherheit sehr
lange, wenn nicht sogar für immer, in sehr guter
Erinnerung bleiben.
Hurra
unsere Partnerschaft lebt in vielen Herzen und soll
wachsen und gedeihen,
wie die “Partnerschaftslinde“.
es folgt die Rede des Vorstands
des Albvereins Gerhard Reisinger
Pflanzung
eines Partnerschaftsbaumes, einer Linde,
Samstag 3. Mai 2008.
Grußworte:
Verehrte Anwesende aus Griechenland, liebe
Reisegruppenteilnehmer und Wander- freunde aus
Gemmrigheim. Es ist mir eine große Freude, sie alle
hier in Ormenion/Trigono in Griechenland begrüßen zu
dürfen. Mein ganz besonderer Gruß gilt Herrn Oberbürger-
meister, der über der gesamten Organisation steht,
dann den stellvertretenden Bürgermeistern und dem
Gemeinderat sowie Damen und Herren der Stadtverwaltung
von Trigono, die sich besonders um unser Treffen
eingesetzt haben und uns noch betreuen werden. Ein
herzliches Grüß Gott den Mitgliedern des
Wandervereines aus Trigono, die uns heute eine ganz
tolle Wanderung geboten haben, sowie den Damen vom
Frauen- verein, die uns so gut mit Essen versorgt
haben. Werte Anwesende, meine ganz besonderen Grüße
gelten der Familie Strakos, Herr und Frau Strakos, der
Tochter Frau
Chrisoula Joanidou, und natürlich Sohn Triantaphyllos,
der aus Gemmrigheim mitge- kommen ist. Sie kenne ich
noch aus der Zeit, als sie in Gemmrigheim wohnten, und
Triantaphyllos war sogar Schulkamerad meines Sohnes.
Besonders begrüßen möchte ich auch „Anna“, die
uns untereinander verständlich macht, vom
griechischen ins deutsche und umgekehrt. Ich hoffe,
dass ich niemand vergessen habe.
Partnerschaft/Besuch:
Als Vorsitzender des Wandervereins, des Schwäbischen
Albvereins Gemmrigheim, wie dieser bei uns heißt,
freue ich mich und bin auch etwas stolz, dass wir als
erster Gemmrigheimer Verein, die Partnerschaft,
zwischen Trigono in Griechenland und unserem Ort, hier
vertiefen können. Viele Bürger aus Trigono, im
Besonderen aus Ormenion wohnen und arbeiten bei uns in
Gemmrigheim, manche sind nach vielen
Jahren dort,
wieder in ihre alte Heimat zurückgekehrt. Persönlich
habe ich sehr gute Erfahrungen mit griechischen Mitbürgern
gemacht, früher als Elternvertreter und Vorsitzender
des Elternbeirats der Gemmrigheimer Schule, aber auch
in den Firmen Marx Lüder in Gemmrigheim und KOMET in
Besigheim. Auch im privaten Umfeld durfte ich viele
schöne und gute Begegnungen erleben. Dass es so
vielen Gemmrigheimern ergangen ist bzw. geht, davon
bin ich überzeugt.
So kam auch der Wunsch auf, die Heimat und die Kultur
unserer „griechischen Gemmrigheimer“ Mitbürgern,
Freunden und Bekannten näher kennen zu lernen. Das
hat auch dazu beigetragen, dass wir, der Schwäbische
Albverein – der Wanderverein Gemmrigheim, uns
entschlossen haben, die Partnerschaft zwischen Trigono
und Gemmrigheim, mit Leben zu erfüllen und diese
Reise zu machen.
Vielen
von uns ist sicher nicht bekannt, dass wir im Rahmen
unserer Reise, uns zum Teil auf historischem Gebiet
bewegen werden. Zum Beispiel die Insel Samothraki: auf
dem Weg nach Europa übernachtete einst „Apostel
Paulus“ in „Samothrake“ (Apostelgeschichte 16
Vers 11). Es gibt aber auch noch viele andere
Beispiele.
Ich
bin sehr erfreut, über das vielfältige Programm und
die Bereitschaft vieler Vereine und Organisationen bei
ihnen, die zusammen mit ihrer Stadtverwaltung unseren
Aufenthalt angenehm und interessant gestalten werden.
Eine wichtige Aufgabe dabei hatten die Frauen
Chrisoula und Anna, sie hatten alles im Vorfeld mit
unserem Herr Häring koordiniert.
Partnerschaftsbaum:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, liebe
Mitglieder des Partnerschaftskomitees, werte
Anwesende, wir, die Verantwortlichen vom Schwäbischen
Albverein , dem Wanderverein Gemmrigheim haben uns überlegt,
welches bleibende, und an unsere Reise 2008 zu
erinnerndes Geschenk, wir mitbringen könnten. Unsere
Auswahl fiel auf einen Baum, einen
„Partnerschaftsbaum“. Der Baum als Sinnbild des
Lebens, hatte einst in den Mythen, Sagen und Legenden
bei allen bekannten Kulturvölkern ihren Niederschlag
gefunden, so in Griechenland wie auch bei den
Germanen, bei uns. Bedingt durch das Waldsterben, aber
auch durch das „sorglose“ zerstören und abholzen
von Bäumen und Wäldern, wurde schon vor Jahrzehnten
bei uns in Deutschland der „Tag des Baumes“ eingeführt.
Dabei wird die lebenswichtige Bedeutung des Baumes übermittelt,
sei es als Sauerstoff
Erzeuger (der CO 2 Ausstoß ist bei uns in
aller Munde), aber auch zum Schutz vor Erosion, als
Windschutz oder oft einfach als Schatten Spender.
Wir
vom Gemmrigheimer Wanderverein begehen seit 23 Jahren,
-gleich nach der Gründung unseres Vereins vor 25
Jahren-, den „Tag des Baumes“ und pflanzen dabei
einen Baum. Nun wollen wir hier gemeinsam einen Baum,
eine Linde, pflanzen und hoffen und wünschen, dass er
wachsen, blühen und gedeihen möge. Wir werden eine
Tafel anbringen, welche an den heutigen Tag und an
unsere Reise 2008 erinnern soll. Mögen sich auch spätere
Besucher und Generationen noch an diesem Baum
erfreuen.
Dank:
Verehrte Anwesende, zum Schluss meiner Ausführungen möchte
ich nochmals meinen allerbesten Dank aussprechen.
Allen Beteiligten, die dazu beigetragen haben, dass
unsere Reise überhaupt zustande gekommen ist, hier in
Griechenland in Trigono, aber auch bei uns in
Deutschland in Gemmrigheim. Ihnen allen wünsche ich für
die Zukunft alles Gute, unserer Reise weiterhin einen
guten, harmonischen Verlauf,
verbindende Begegnungen und bleibende
Erinnerungen.
Danke
für ihre Aufmerksamkeit.
Gerhard
Reisinger,
Vorsitzender
des Schwäbischen Albvereins, OG. Gemmrigheim.
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