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Der
Albverein Gemmrigheim war mit 2 Gruppen auf
Wanderreise in Südengland.
Die
Reise in den Südwesten Englands war einmal mehr ein
Angebot des Schwäbischen Albvereins Gemmrigheim, das
auf so große Resonanz stieß, dass binnen kurzem zwei
Fahrten
ausgebucht waren, die im Abstand von einigen Tagen
durchgeführt wurden.
Wie auch bei vergangenen Reisen nach Italien und
Frankreich hatte das Reisebüro Heideker
das Fadenschlagen übernommen, die
Fein-Abstimmung wurde von Werner Häring und Hatto
Weber ausgearbeitet. Die beiden sind seit langem ein
eingespieltes Team, Werner Häring als Organisator vor
Ort und Ansprechpartner auf der Reise, Hatto Weber als
Busfahrer, Reiseleiter und Wanderführer. Leider
konnte der erstere aus familiären Gründen nicht an
dieser Tour teilnehmen, was von allen sehr bedauert
wurde.
Etwas
ungläubig standen die Reisenden am frühen Morgen vor
den Bergen von Koffern, Rucksäcken, Wanderschuhen und
den Boxen für die Verpflegung in den nächsten Tagen
wie Brezeln, Broten, Wein, Wurst und Kuchen. Man könnte
also getrost der unbekannten englischen Küche trotzen
– aber passte das alles in den Bus? Es passte –
mit schieben und drücken wurde es kurzerhand passend
gemacht.
Die
weite Fahrt über Frankreichs stellenweise
langweilige, dafür wenig befahrene Autobahnen nahm
Hatto Weber zum Anlass, die Geschichte Englands, die
ja eng mit der deutschen verknüpft ist, von der Frühzeit
bis ins heutige Geschehen wieder ins Gedächtnis zu
rufen.
Beim
Zwischenstopp wurden eilig Brezeln
und Wein aus den Tiefen des Busses geholt und gestärkt
konnte der
Überfahrt nach Dover entgegengesehen werden. In
Calais sah man staunend zu, wie Auto um Auto,
Lastwagen und Busse
im Bauch der riesigen Fähre verschwanden. Bald
tauchten in der Ferne die weißgrauen Kreidefelsen von
Englands Küste
auf, das Abfahren von der Fähre bedeutete für
Hatto Weber, sich sofort auf Linksverkehr umstellen zu
müssen, was ihm auch mühelos gelang.
Nach
kurzer Nachtruhe in Dover begann das „Abenteuer
England“. Noch einmal fiel der Blick auf das
gewaltige Dover
Castle auf der Höhe und
das Hafengelände, dann ging die Fahrt entlang
der Küste durch Städte und reizvolle Städtchen mit
reetgedeckten Cottages, vorbei an Rye und Hastings, wo
im Jahre 1066 Wilhelm der Eroberer den letzten angelsächsischen
König besiegte und
die Herrschaft der Normannen begründete.
Heute
ist Hastings ein vielbesuchtes Seebad genauso wie das
elegante Eastbourne. Auffallend sind die allgegenwärtigen
Vergnügungsparks, die auf langen Piers noch eine
Fortsetzung finden.
Diese
gusseisernen Stege, über Sand errichtet, sind immer
mehr vom Verfall bedroht, Wellen, Stürme und
salzhaltige Luft fördern zusätzlich die Zerstörung.
Palmen und noch herrlich blühende Blumen-Arrangements
säumten die Strandpromenaden, die Durchfahrenden hätten
gerne eine Zeitlang
verweilt, um das mediterrane Flair
genießen zu können.
Aber
schließlich war ja eine Wanderung angesagt, und um
dafür fit zu sein, wurde nach der Vesperpause eine
Runde Eis verteilt – ob der Eiswagen wohl extra für
die Reisegruppe aus
Gemmrigheim bereitgestellt
wurde? Wie dem auch sei, die Tour hoch über den
Klippen von Beachy Head wurde nun mit Elan angegangen.
Ein kurzer Abstecher hinunter zum
Kieselstrand war fast ein Muss, konnte doch die zerklüftete
Felsenküste am besten von unten betrachtet werden.
Mitarbeiter an kleinen Info-Ständen waren gerne
bereit, Rede und Antwort zu stehen und nach kurzem
Aufenthalt machten sich die Wanderer auf den Weg zu
den „Sieben Schwestern“, eine
Folge von sieben Buchten, die, von oben
gesehen, wildromantisch anmuten.
Die
„Sieben
Schwestern“ -
das hieß siebenmal steil bergab und noch steiler
wieder bergauf – forderten allerdings ihren Tribut.
Selbst der weiche grüne Grasboden und der herrliche
Blick auf Klippen, Meer und weites Land ließen die
Anstrengung nicht ganz vergessen und aufatmend wurde auf
der letzten Anhöhe eine Ruhepause eingelegt. Die
Nachricht, dass
beim Bus Kaffee und Kuchen warten, beflügelte die
Schritte, die Lebensgeister erwachten erneut und die
Fahrt konnte weiter gehen nach Brighton.
Ein
königlicher Gast hatte einst diesen Ort seiner
Gesundheit wegen aufgesucht, hoher und niedriger
Adel folgten gewohnheitsmäßig ihrem Oberhaupt, und
so entstand nach und nach ein Seebad, das heute
bekannt ist für alles, was das Leben angeblich
lebenswert macht. Als äußeres Zeichen für die
damaligen Vorlieben mag der Royal Pavilion stehen, ein
Gebäude in indischem Stil, dessen Innenausstattung
ausschließlich aus orientalischen Elementen besteht.
Leicht
ermüdet erreichte die Gruppe Portsmouth, wo nach
kurzer Verwirrung bei der Schlüsselvergabe im Hotel
das Abendessen serviert wurde.
Fast
schon erwartet wurden die Erzählungen von Hatto Weber
über Land und Leute. So erfuhr man
auf der Fahrt nach Salisbury , dass die Queen
eigentlich gar nicht die Herrscherin über das
Commonwealth ist, sondern ein einfacher Farmer in
Australien, dass berühmte Maler und
Schriftstellerinnen aus dem Südwesten
stammen, dass „two up, two down“ bedeutet,
dass es in den schmalen Reihenhäuschen oben und unten
jeweils nur zwei Räume gibt und dass in Elite-Schulen
mit Schulgeld in astronomischer Höhe der Nachwuchs
der englischen Oberschicht unterrichtet wird.
In
Salisbury war
es natürlich Pflicht, die Kathedrale zu besuchen, die
mitten auf einer weiten Rasenfläche steht. Zwischen
1220 und 1238 in englischer Gotik erbaut, ist sie
eines der größten Kirchengebäude in England mit dem
höchsten Turm. Beeindruckt von der Kunst der frühen
Baumeister konnte man nur staunend den Kirchenraum
durchschreiten. In einer Seitenkapelle befindet sich
unter Verschluss
das Original der Magna Charta von 1215, der große
Brief der Freiheit. Es handelt sich um einen Vertrag,
der König Johann ohne Land aufgezwungen wurde und aus
dessen Abmachungen sich das englische Parlament
entwickelt hat.
Die
altertümlich anmutenden Fachwerkhäuser, kleine Geschäfte
mit verlockenden Auslagen und gemütliche Pubs luden
zum Verweilen ein, doch dazu war keine Zeit, man
wollte ja noch Stonehenge besuchen. Dort umrundete
eine endlose Menschenschlange das mächtige
Kulturdenkmal, dessen Ursprung und Bedeutung wohl im
„Nebel von Avalon“ verborgen
bleiben wird.
Soviel
Kultur machte etwas schläfrig und so verlief die
Fahrt nach Exeter ziemlich ruhig. Zudem
hatte der Blick aus dem Fenster ins weite grüne
Weideland, jede Parzelle von Hecken begrenzt, mit
weidenden Schafen, Kühen, Pferden und Schweinen eine
zusätzliche beruhigende Wirkung. Die engen Straßen,
wo kaum zwei Autos aneinander vorkommen – geschweige
denn ein Bus -
überließ man vertrauensvoll dem Fahrer. Aber immer
wieder wurde festgestellt, dass englische Autofahrer höflich
und ohne nerviges Gehupe Platz machen. Und war das Sträßchen
noch so unbedeutend für den Verkehr, die seitlichen
Sträucher und Bäume waren akkurat gestutzt, kein
vorwitziger Zweig streckte sich in die Fahrbahn und ab
einer gewissen Höhe neigten sich die Äste von beiden
Seiten einander zu.
Es war, als ob man in einen grünen Tunnel
einfuhr. Alle Zeit der Welt schienen Schafe
zu haben, die
manches Mal in stoischer Ruhe die Straßen blockierten
und nur ungern ihren Platz verließen.
In
Exeter war die Kathedrale in das warme Licht der
Abendsonne getaucht, ein Motiv, wie es selten eines
geben wird. Aber die Müdigkeit war stärker und kaum
jemand verließ den Bus zum fotografieren. Nach dem
Abendessen war von schlapp nichts mehr zu merken –
endlich wollte man das Leben rund um die urigen Pubs
kennenlernen.
Am
nächsten Morgen wurden die Touristen vom berühmt-berüchtigten
englischen
Wetter überrascht. Es wollte nicht aufhören zu gießen,
als sie sich zur geplanten Wanderung aufmachten. Doch
bald blitzte die Sonne wieder durch die Wolken, man
musste einfach hin und wieder stehen bleiben, um die
roten Klippen, von schaumgekrönten Wellen umspült,
das glitzernde Meer und zur anderen Seite die endlose
Weidelandschaft zu betrachten. Langsam kam man dem
kleinen Seebad Sidmouth näher, vorbei an einer
Wohnwagen-Siedlung, die fast ein Dorf für sich
bildete. Auf der Strandpromenade genoss man die warme
Sonne, wich Kinderwagen und Hunden, spielenden Kindern
und alten Leuten aus, konnte hier und da gar einen
kleinen Schwatz mit englischen Besuchern machen,
schlenderte durch die kleinen Gassen und wurde auf der
Suche nach Mitbringseln schnell fündig.
„Wollt
ihr durchs Dartmoor zurück zum Hotel?“ Ja, natürlich
wollte man. Eine Landschaft wie jede andere? Nicht
ganz, führte doch die Straße durch den Nationalpark,
wo noch vereinzelt
Ginster und Heidekraut blühte, wo sich
freilaufende Ponys streicheln lassen und wo sich urplötzlich
hohe Granitfelsen erheben, Tors genannt. Der High Tor
forderte geradezu heraus, den Aufstieg zu wagen und
die Mutigen, die es bis zur Spitze schafften, wurden
mit einem herrlichen Ausblick belohnt. Der Wind blies
heftig über die Höhe, daher stieg man gerne wieder
in den warmen Bus, der nun ohne Halt nach Exeter
zurück fuhr.
Exeter
ohne Besuch der Kathedrale? Undenkbar! Also machte man
sich morgens zeitig auf, um das Tagesprogramm nicht zu
gefährden und stand dann voller Ehrfurcht in dem
riesigen Gotteshaus. Hier könnte man Tage zubringen,
um alle Einzelheiten zu erfassen. „Einsteigen“,
hieß es viel zu bald, denn zur Lydford Gorge war es
ein gutes Stück zu fahren. So richtig düster, von
Nebelschwaden durchzogen, dunkle Gestalten und
unheimlich heulende Hunde, nichts von alledem, was
Krimi-Filme so gruselig macht, kam an diesem sonnigen
Tag zur Geltung bei der Fahrt durchs Dartmoor.
In
Post Bridge war ein kurzer Aufenthalt, die uralte
Clapper Bridge aus Granit hätte eine hübsche Kulisse
für ein Gruppenfoto abgegeben, wenn, ja wenn da nicht
ein kleiner Laden gewesen wäre…
Wer
geglaubt hatte, die Lydford Gorge gehöre dieses Mal
nur dem Albverein, sah sich getäuscht: Kaum ausgerüstet
für den Abstieg in die Schlucht, hörte man vertraute
schwäbische Laute – Gemmrigheimer? Nein, aber
Heilbronner, denen man später noch einmal begegnete.
Die Wanderung durch die Schlucht konnte nicht auf dem
üblichen Rundweg begangen werden, da ein Erdrutsch
eine Strecke blockiert hatte. Dennoch wanderte man –
halt auf einem kleinen Umweg - bis zum brodelnden
„Kochtopf des Teufels“ und dem
tosenden Wasserfall am Ende der Schlucht.
Und
dann ging es Cornwall entgegen. Auch dieses Mal gab es
in der „Geschichtsstunde“ Interessantes über
Cornwall und seine Bewohner zu hören, so dass die
Fahrt nach Newquay, in aller Welt als Surfer-Paradies
bekannt, recht kurzweilig verlief. Der Reiseleiter war
der Ansicht, dass man an diesem Tag lange genug im Bus
gesessen hatte, also hieß es bei nächster
Gelegenheit, die Wanderschuhe zu schnüren und durch
die Dünen zu
stapfen. Könner und Anfänger tummelten sich mit
ihren Surfbrettern in den kalten Wellen, während den
Zuschauern aus sicherer Entfernung ein leichtes Frösteln
über den Rücken lief. Dann galt es noch einen längeren
Fußmarsch durch die Straßen von Newquay zu bewältigen,
bis man endlich vor dem Hotel in Strandnähe eintraf.
Ein
nebelverhangener Morgen gehört zu den Erfahrungen
einer Englandreise und so konnte man auf der Fahrt
nach Land`s End, dem äußersten Zipfel des Landes,
nur schemenhaft den Mount St. Michael ausmachen, das
Pendant zum Mont St. Michel in Frankreich. Das
Benediktinerkloster, auf einem Felsen im Meer erbaut,
kann bei Ebbe auf einem Plattenweg zu Fuß erreicht
werden.
Aber
auch bei Nebel ist Wandern angesagt, das tägliche
Ritual – Schuhe wechseln, Rucksack schultern –
lief zügig ab und fort ging`s in Richtung Land`s End.
Beim
Stopp in Sennon Cove lud der Sandstrand zu einem
Spaziergang ein, bald jedoch türmten sich die zuerst
noch vereinzelt liegenden Steine, glitschig und mit
festsitzenden Meeresschnecken übersät, mehr oder
weniger auf und bildeten einen regelrechten
Hindernisparcours. Ein kleiner Ausrutscher und man hätte
unweigerlich nasse Füße bekommen.
Als
alle wieder auf festem Boden standen, ging die Tour
hoch zum „letzten Haus in England“. Auf der Höhe
von Land`s End angekommen, war der Blick in die Weite
oder über die steil abfallende Küste
weitgehend durch den Nebel verwehrt, daher war
der Aufenthalt entsprechend kurz.
Der
Wind vertrieb endlich die Nebelfetzen und in St. Ives
war strahlender Sonnenschein. Quirliges Leben
erwartete die Besucher in dem hübschen Städtchen am
Meer, wo sie sich nach guter englischer Manier in die
Warteschlangen vor den Imbiss-Geschäften einreihten,
um auf frisch gebackene „Cornish Pasty“ oder
frittierte „Fish and Chips“ zu warten. Die
Portionen waren wohl in Erinnerung an den Hunger der
schwer arbeitenden Männerwelt von früher so
reichlich bemessen, dass die kreischenden Möwen –
trotz Fütterungsverbot – oft die Reste abbekamen.
Schmucke Häuser in engen Gassen,
Galerien, gemütliche Teestuben und Souvenirläden
luden zum Schauen und Bummeln ein und viel zu schnell
verging die Zeit bis zur Rückfahrt nach Newsquay.
Damit sich all die guten Sachen, die man verzehrt
hatte, nicht dauerhaft an gewissen Körperzonen
festsetzen konnten, ging es auf Schusters Rappen über
den Küstenweg, durch Ginster und Heidekraut, zu dem
kleinen Ort Portreath, auf dem Weg dorthin wurden die
Wanderer am Bus mit Kaffee und köstlichen Short
Breads verwöhnt
.
Nach
so vielen kulinarischen Extras konnte man die ganz große
Wanderung am Tag darauf locker in Angriff nehmen. Bei
schönstem Kaiserwetter verließ man Newquay. Tintagel
war das Ziel. Wo einst der sagenumwobene König Arthur
auf seiner Burg hoch über dem Meer gelebt haben soll,
ist heute nur noch eine Ruine zu sehen, doch man kann
sich das Leben inmitten der Tafelrunde dort oben in
schillernden Farben selbst ausmalen. Viele Legenden
entstanden und die Erinnerungen daran werden bei
allerlei Veranstaltungen wachgehalten.
Nach
Boscastle führte der Weg. Auf und ab, über
Viehweiden, vorbei an friedlich grasenden Ponys, mit
herrlichen Ausblicken auf das Meer, das tiefblau mit
weißen Wellenkrönchen die Granitfelsen umspielte,
Sandbuchten, die zum Baden einluden, eine wunderschöne
Landschaft, einerseits die Küste mit ihrer von der
Gewalt des Wassers geschaffenen Kulisse, andererseits
sanfte Hügel und Weiden. Die lange Wanderung endete
in Boscastle, dem alten Schmugglerstädtchen, das vor
einigen Jahren nach tagelangem Regen von einer
gewaltigen Flut nahezu zerstört wurde. In einem
kleinen Lokal wurde „Cream Tea“ serviert, endlich
lernte man das kennen, wovon jeder England-Besucher
schwärmt. Die große Frage war, aus was besteht
eigentlich die „clotted cream“, der wesentlichste
Bestandteil dieser Spezialität? Die Antworten gingen
ziemlich auseinander, also muss man es dabei belassen,
echten „Cream Tea“ nur in England
genießen zu können. Ein Schnäpschen in Ehren
war nach dieser Kalorienbombe gut angebracht!
Der
wohl schönste Tag der Reise endete in Bath. Nach dem
Abendessen bot sich noch ein Spaziergang durch die
beleuchtete Innenstadt an, die gewonnenen Eindrücke
wurden am Morgen bei einer Stadtführung vertieft.
Heller Sandstein ist hier für die Bebauung, wenn auch
manchmal nur als Verblendung, zwingend vorgeschrieben,
damit das Stadtbild, als Weltkulturerbe eingetragen,
erhalten bleibt. Die Abteikirche, das moderne
Thermalbad neben dem teilweise erhaltenen Bad aus der
Römerzeit, der Royal Crescent, der im Kreisbogen
verlaufende Straßenzug, sind nur einige der Sehenswürdigkeiten,
welche die deutsche Führerin zeigte.
Wie
schon oft, war es Zeit zur Weiterfahrt. Schließlich
musste man rechtzeitig am Hafen in Dover sein, denn
die Einschiffung nach Calais könnte langwierig
werden. So war es denn auch, nach langer Wartezeit gab
der Beamte endlich grünes Licht – geschafft!
Und
nach der Abfahrt wieder Rechtsverkehr – für Hatto
Weber kein Problem. Durch die Zeitverschiebung kamen
die Reisenden etwas spät zur letzten Übernachtung in
Arras an, was sie jedoch nicht daran hinderte, einen
Spaziergang durch die beleuchtete Stadt zu machen –
und staunend blieben sie vor dem Rathaus auf dem
„Platz der Helden“ stehen, der umgeben ist von Häusern,
die in flämischen Stil nach der Zerstörung im
zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut wurden. Die vielen
Türmchen auf dem Rathaus, Arkaden und Hausgiebel
erscheinen wie aus dem Bilderbuch. „La Grande Place“,
ist ein weiterer Platz, dessen Erscheinungsbild dem
ersteren gleicht, allerdings sind die Ausmaße weitaus
größer.
Südengland,
Dartmoor und Cornwall –wunderschöne Landschaften,
schroffe Küsten, festgehalten in Bildern und
Romanen namhafter Künstler und Schriftsteller,
ehrfurchtgebietende Kathedralen, elegante Seebäder
und kleine Dörfer, liebevoll gepflegte Cottages,
geheimnisvolle Ursprünge und Legenden, aber auch geprägt
von der bitteren Armut der Bewohner, die sich in alten
Zeiten mit Schmuggel und Seeräuberei aus der Not
befreien wollten -
das alles und noch vieles mehr wird den beiden
Reisegruppen, die im großen und ganzen wohl Ähnliches
erlebt haben, in bester Erinnerung bleiben.
So
kam der Dank an Hatto Weber und die Verantwortlichen
der jeweiligen Reise aus vollem Herzen, und man freut
sich auf ein Wiedersehen, um in Bildern oder Filmen
noch einmal zu erleben, wie schön Südengland ist.