Event 2011/02                                                                                     

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                             55 Marathon-Wanderer bei Traumwetter unterwegs 

Gemmrigheim: Beim 13. Wandermarathon haben 49 Wanderer bei herrlichem Wanderwetter nach 42,5 km erfolgreich das Ziel in Weissach im Heckengäu erreicht.

In diesem Jahr wurde wiederum ein markantes Wanderziel gesucht und in der weltbekannten Sportwagenschmiede Porsche gefunden. Hier im Weissacher Entwicklungszentrum werden eigene Sportwagen und Komponenten für Fremdfirmen entwickelt.

Nach der obligatorischen kurzen Begrüßung durch die Wanderführer Ulrich, Rose und Renate Schweiker startete die hoch motivierte Gruppe pünktlich um 7.05 Uhr bei der Festhalle in Gemmrigheim. Eine noch nie da gewesene Anzahl von Wanderern, sage und schreibe 55 Personen, die sich teilweise erst nach der sehr guten Wetterprognose angemeldet haben, machten sich auf den Weg nach Besigheim. Bereits hier war es wichtig, dass sich die Wanderführerin Renate Schweiker als Bremswanderin geopfert hat und somit nicht schon zu Beginn des langen Wandertages ein zu hohes Tempo eingeschlagen wurde. Über den Schäuber ging es zum Rossertwald, der auf gerader

Linie weglos bis zum Marksteinweg durchdrungen wurde. Hier zeigte sich, dass heutzutage viele Wanderer ein auch kurzes Stück wegloses Gehen nicht mehr kennen und eine gewisse Unsicherheit sich breit macht nach dem Motto: Wo kommen wir jetzt wohl raus ?!? Übrigens, alle kamen durch und raus. Auf altbekanntem Wege ging es dann durchs Brachberger Tal und weiter nach Metterzimmern. Bei herrlichem Frühsommerwetter wurde dann eine kleine Trinkpause über dem Enztal, direkt gegenüber der Rommelmühle, gemacht und es ging dann flott weiter über Egartenhof Richtung Unterriexingen. Um das Enztal zu erreichen ging es  eine steile Weinbergstaffel hinab, die zu einer gewissen Zeitverzögerung führte. Den Effekt kann man in etwa vergleichen, wie wenn sich eine Autobahn von 3 auf 1spurig verengt. Trotz allem, pünktlich um 10.45 Uhr hat die Gruppe Oberriexingen erreicht. Nach kurzer Altstadtdurchquerung war man bereits auf dem Weg zum Leinfelder Hof und kurz vor der Mittagsrast. Bei hochsommerlicher Hitze wurde in den nach Süden ausgerichteten Weinbergen hoch über Enzweihingen das mitgeschleppte Mittagsmahl eingenommen. Man sah eigentlich alles, vom Trollinger trocken bis zum Diskountmineralwasser, von der Doppelstulle aus der Hand bis zum Landjäger zum runtrbeissa. Von einigen Mitwanderern wurde dann doch festgestellt, auch bei Hitze schmeckt ein Trollinger und sei er noch so trocken. Frisch gestärkt ging es aussichtsreich weiter nach Vaihingen an der Enz. Bereits hier zeigte sich, dass heute die ungewohnte Hitze ihren Tribut forderte. Hier und auf den nächsten Kilometern stiegen 6 Wanderer aus, ihre Gesundheit war ihnen wichtiger wie der erzwungene, vielleicht schädliche, Marathonerfolg. Bravo für die Zivilcourage. Auch 25 bis 30 km sind eine ansprechende Leistung. Die weitere Strecke führte über Aurich hinauf auf die Hochfläche, die sich in Wellen bis Weissach ziehen wird. Ab hier, km 33, wird die Strecke über Felder und Wälder bis zum Porscheentwicklungs-zentrum, km 40, führen. Ab hier werden die Füße schwerer und die Trinkflaschen oft zu schnell leichter. Viele Wanderer sind sich scheinbar nicht bewusst, was ein Mensch in fast 11 Stunden bei großer Hitze trinken kann, da sind eigentlich 2,5 Liter die Untergrenze und einige waren mengenmäßig deutlich unter der Untergrenze, aber man hilft sich ja aus. Die Rettung war jedoch ein kleines Holzeinschlagfest bei der Heubergkopfhütte, gedacht eigentlich für die Helfer und dann fielen wie die Furien 50 Wanderer über die wenigen Getränke her. Das Bier und die Apfelsaftschorle waren innerhalb weniger Minuten ausverkauft. Glück für beide Seiten. Die Holzfäller mussten sich nicht mehr um übrige Getränke kümmern und wir starteten fast singend in die letzten 5 km. Für dieses unverhoffte Glück ernteten die Wanderführer viel Schulterklopfen, jedoch sie konnten nichts dafür. Nach knapp einer halben Stunde naturnahem Wanderweg stand eine abgekämpfte Truppe vor den Porschegebäuden. Wahrhaft ein riesiger Komplex mitten in der Pampa.

Nach dem obligatorischen Gruppenfoto, vor einer Stehle mit dem Porschewappen, ging es dann im Eiltempo Richtung Wirtschaft in Weissach. Als Wanderführer konnte man es kaum glauben welche Energie noch in den Wanderern steckt und mit welchem Tempo die letzten 2 Kilometer zurückgelegt wurden, alle Achtung. In den Ratsstuben ließen sich die erfolgreichen und stolzen Wanderer das wohlverdiente Essen gut schmecken. Die Wanderführer bedankten sich bei den sonnengebräunten Wanderern für ihren Einsatz und das Vertrauen, dass sie jemals ans Ziel kommen.

Als kleines Andenken überreichten sie jedem Marathoner eine Wanderkarte mit der eingezeichneten Strecke und dem Zeitplan. Wie immer brachte uns Uwe Seyfferle sicher zurück nach Gemmrigheim. Gegen 20.30 Uhr war alles schon wieder Geschichte. Mit vielen kurzen, aber knackigen Anstiegen, war dies wieder eine landschaftlich schöne Marathonstrecke, die viel Anerkennung fand. Jedoch, bei so einem Wetter, das fast zu schön war, fällt natürlich auch manches leichter und erscheint in einem anderen Licht.

Viele werden sich wieder am 1. Samstag nach der Zeitumstellung im Jahre 2012 treffen. Denn – es war so schön anstrengend.