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Marathon-Wanderer bei Traumwetter unterwegs
Gemmrigheim:
Beim 13. Wandermarathon haben 49 Wanderer bei
herrlichem Wanderwetter nach 42,5 km erfolgreich das
Ziel in Weissach im Heckengäu erreicht.
In
diesem Jahr wurde wiederum ein markantes Wanderziel
gesucht und in der weltbekannten Sportwagenschmiede
Porsche gefunden. Hier im Weissacher
Entwicklungszentrum werden eigene Sportwagen und
Komponenten für Fremdfirmen entwickelt.
Nach
der obligatorischen kurzen Begrüßung durch die
Wanderführer Ulrich, Rose und Renate
Schweiker startete die hoch motivierte Gruppe pünktlich
um 7.05 Uhr bei der Festhalle in Gemmrigheim. Eine
noch nie da gewesene Anzahl von Wanderern, sage und
schreibe 55 Personen, die sich teilweise erst nach der
sehr guten Wetterprognose angemeldet haben, machten
sich auf den Weg nach Besigheim. Bereits hier war es
wichtig, dass sich die Wanderführerin Renate
Schweiker als Bremswanderin geopfert hat und somit
nicht schon zu Beginn des langen Wandertages ein zu
hohes Tempo eingeschlagen wurde. Über den Schäuber
ging es zum Rossertwald, der auf gerader
Linie
weglos bis zum Marksteinweg durchdrungen wurde. Hier
zeigte sich, dass heutzutage viele Wanderer ein auch
kurzes Stück wegloses Gehen nicht mehr kennen und
eine gewisse Unsicherheit sich breit macht nach dem
Motto: Wo kommen wir jetzt wohl raus ?!? Übrigens,
alle kamen durch und raus. Auf altbekanntem Wege ging
es dann durchs Brachberger Tal und weiter nach
Metterzimmern. Bei herrlichem Frühsommerwetter wurde
dann eine kleine Trinkpause über dem Enztal, direkt
gegenüber der Rommelmühle, gemacht und es ging dann
flott weiter über Egartenhof Richtung Unterriexingen.
Um das Enztal zu erreichen ging es
eine steile Weinbergstaffel hinab, die zu einer
gewissen Zeitverzögerung führte. Den Effekt kann man
in etwa vergleichen, wie wenn sich eine Autobahn von 3
auf 1spurig verengt. Trotz allem, pünktlich um 10.45
Uhr hat die Gruppe Oberriexingen erreicht. Nach kurzer
Altstadtdurchquerung war man bereits auf dem Weg zum
Leinfelder Hof und kurz vor der Mittagsrast. Bei
hochsommerlicher Hitze wurde in den nach Süden ausgerichteten
Weinbergen hoch über Enzweihingen das mitgeschleppte
Mittagsmahl eingenommen. Man sah eigentlich alles, vom
Trollinger trocken bis zum Diskountmineralwasser, von
der Doppelstulle aus der Hand bis zum Landjäger zum
runtrbeissa. Von einigen Mitwanderern wurde dann doch
festgestellt, auch bei Hitze schmeckt ein Trollinger
und sei er noch so trocken. Frisch gestärkt ging es
aussichtsreich weiter nach Vaihingen an der Enz.
Bereits hier zeigte sich, dass heute die ungewohnte
Hitze ihren Tribut forderte. Hier und auf den nächsten
Kilometern stiegen 6 Wanderer aus, ihre Gesundheit war
ihnen wichtiger wie der erzwungene, vielleicht schädliche,
Marathonerfolg. Bravo für die Zivilcourage. Auch 25
bis 30 km sind eine ansprechende Leistung. Die weitere
Strecke führte über Aurich hinauf auf die Hochfläche,
die sich in Wellen bis Weissach ziehen wird. Ab hier,
km 33, wird die Strecke über Felder und Wälder bis
zum Porscheentwicklungs-zentrum, km 40, führen. Ab
hier werden die Füße schwerer und die Trinkflaschen
oft zu schnell leichter. Viele Wanderer sind sich
scheinbar nicht bewusst, was ein Mensch in fast 11
Stunden bei großer Hitze trinken kann, da sind
eigentlich 2,5 Liter die Untergrenze und einige waren
mengenmäßig deutlich unter der Untergrenze, aber man
hilft sich ja aus. Die Rettung war jedoch ein kleines
Holzeinschlagfest bei der Heubergkopfhütte, gedacht
eigentlich für die Helfer und dann fielen wie die
Furien 50
Wanderer über die wenigen Getränke her. Das Bier und
die Apfelsaftschorle waren innerhalb weniger Minuten
ausverkauft. Glück für beide Seiten. Die Holzfäller
mussten sich nicht mehr um übrige Getränke kümmern
und wir starteten fast singend in die letzten 5 km. Für
dieses unverhoffte Glück ernteten die Wanderführer
viel Schulterklopfen, jedoch sie konnten nichts dafür.
Nach knapp einer halben Stunde naturnahem Wanderweg
stand eine abgekämpfte Truppe vor den Porschegebäuden.
Wahrhaft ein riesiger Komplex mitten in der Pampa.
Nach
dem obligatorischen Gruppenfoto, vor einer Stehle mit
dem Porschewappen, ging es dann im Eiltempo Richtung
Wirtschaft in Weissach. Als Wanderführer konnte man
es kaum glauben welche Energie noch in den Wanderern
steckt und mit welchem Tempo die letzten 2 Kilometer
zurückgelegt wurden, alle Achtung. In den Ratsstuben
ließen sich die erfolgreichen und stolzen Wanderer
das wohlverdiente Essen gut schmecken. Die Wanderführer
bedankten sich bei den sonnengebräunten Wanderern für
ihren Einsatz und das Vertrauen, dass sie jemals ans
Ziel kommen.
Als
kleines Andenken überreichten sie jedem Marathoner
eine Wanderkarte mit der eingezeichneten Strecke und
dem Zeitplan. Wie immer brachte uns Uwe Seyfferle
sicher zurück nach Gemmrigheim. Gegen 20.30 Uhr war
alles schon wieder Geschichte. Mit vielen kurzen, aber
knackigen Anstiegen, war dies wieder eine
landschaftlich schöne Marathonstrecke, die viel
Anerkennung fand. Jedoch, bei so einem Wetter, das
fast zu schön war, fällt natürlich auch manches
leichter und erscheint in einem anderen Licht.
Viele
werden sich wieder am 1. Samstag nach der
Zeitumstellung im Jahre 2012 treffen. Denn – es war
so schön anstrengend.