Albverein
auf dem Jakobsweg
Der
Jakobsweg von Bebenhausen nach Wurmlingen war
die Wanderung des Schwäbischen Albvereins
Gemmrigheim am vergangenen Sonntag. Mit guter
Laune und gepacktem Rucksack trafen sich 43
Wanderer
um 8 Uhr bei der Post. Mit dem Bus ging es dann
in Richtung Bebenhausen. Nach kurzer Begrüßung
von G. Reisinger und dem Lied "Mit Sing und
Sang" wurden die Wanderer auf den Tag
eingestimmt. Mit dem traditionellen Pilgergruß
"Buen Camino" hieß der Wanderführer
G. Scholl alle Teilnehmer herzlich willkommen.
Anschließend informierte er die Jungpilger über
den Apostel Jakobus und die Pilgertradition,
sowie über die verschiedenen Jakobswege in
Europa.
In Bebenhausen angekommen, wurden die Pilgerpässe
an die Wanderer verteilt. Nach der Besichtigung
von Schloss und Kloster bekamen die Wanderer
ihren ersten Stempel in ihren Pass. Bebenhausen
war ein ehemaliges Zisterzienserkloster. Nach
der Reformation wurde es als Jagdschloss
der Württembergischen Könige benutzt. Als
Regierungssitz des Landtages Württemberg-Hohenzollern
diente es kurze Zeit nach dem 2.Weltkrieg.
Der letzte württembergische König Wilhelm ll
mit seiner Gattin Charlotte verbrachten dort
ihren Lebensabend. Bei leichtem Regen führte der
Weg steil durch den Wald auf die Höhe bei
Waldhausen. Auf der Höhe angekommen, zeigte
sich dann sogar die Sonne. Vorbei an einem
Getreidelehrpfad ging es auf dem Maronenweg zum
Käsenbachtal. Es wird von den Tübingern
"Elysium" genannt. In diesem Tal
befindet sich der geographische Mittelpunkt
Baden-Württembergs. Er wird durch ein Monument
markiert. Erstes Ziel in Tübingen war die
Jakobuskirche. Auf dem Platz davor, unter
Platanen machten die Wanderer ihre verdiente
Mittagsrast.
Danach wurde die Jakobuskirche besichtigt. Es
ist ein romanischer Bau und sogleich auch die älteste
Kirche Tübingens. Nach erhaltenem Pilgerstempel
und eines Dankesliedes, verabschiedete sich die
Gruppe vom Mesner. Immer dem Pilgerzeichen
(gelbes Muschelsymbol auf blauem Untergrund) nach
wurde der Marktplatz erreicht. Dort konnte das prächtige
Rathaus (erbaut1435) und ein Ensemble von
schönen Fachwerkhäusern bewundert werden. Auf
einem kurzen Stadtrundgang konnte die
Stiftskirche die Eberhardtbrücke und der Hölderlinsturm
in Augenschein genommen werden.
Durch das Schloss Hohentübingen führte der
Jakobsweg weiter über den Schlossberg vorbei am
Goethe und Bismarckturm durch den Wald zur
Wurmlinger Kapelle. Unterwegs konnte man
herrliche Ausblicke ins Neckartal und zum
Albrand genießen. Die Wurmliger Kapelle ein Höhepunkt
auf der Wanderung, inspirierte selbst Ludwig
Uhland um ein Gedicht zu schreiben (Droben
stehet die Kapelle....). Eine faszinierende
Aussicht belohnte die Wanderer. Im Hintergrund
konnte man gut die Burg Hohenzollern erkennen.
Die letzte Wegstrecke führte auf dem Kreuzweg
hinab nach Wurmlingen. Nach 17 Wanderkilometern
wurde dann im Gasthaus zum Rößle
eingekehrt, um sich wieder zu stärken. Zum
Schluss waren die Wanderer wieder so fit, dass
sie nach den Akkordeonklängen von G. Sakellari
noch einige Lieder zum Besten geben konnten.
Gegen
21 Uhr kamen alle Teilnehmer wohlbehalten
mit dem Bus in Gemmrigheim an. Mit dem Wunsch,
wieder einmal auf dem Jakobsweg zu wandern,
verabschiedeten sich die Neupilger.
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