Event 2009/02                                                                                     

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Albverein auf dem Jakobsweg

 

Der Jakobsweg von Bebenhausen nach Wurmlingen war die Wanderung des Schwäbischen Albvereins Gemmrigheim am vergangenen Sonntag. Mit guter Laune und gepacktem Rucksack trafen sich 43 Wanderer um 8 Uhr bei der Post. Mit dem Bus ging es dann in Richtung Bebenhausen. Nach kurzer Begrüßung von G. Reisinger und dem Lied "Mit Sing und Sang" wurden die Wanderer auf den Tag eingestimmt. Mit dem traditionellen Pilgergruß "Buen Camino" hieß der Wanderführer G. Scholl alle Teilnehmer herzlich willkommen. Anschließend informierte er die Jungpilger über den Apostel Jakobus und die Pilgertradition, sowie über die verschiedenen Jakobswege in Europa. 

In Bebenhausen angekommen, wurden die Pilgerpässe an die Wanderer verteilt. Nach der Besichtigung von Schloss und Kloster bekamen die Wanderer ihren ersten Stempel in ihren Pass. Bebenhausen war ein ehemaliges Zisterzienserkloster. Nach der Reformation wurde es als Jagdschloss der Württembergischen Könige benutzt. Als Regierungssitz des Landtages Württemberg-Hohenzollern diente es kurze Zeit nach dem 2.Weltkrieg. Der letzte württembergische König Wilhelm ll mit seiner Gattin Charlotte verbrachten dort ihren Lebensabend. Bei leichtem Regen führte der Weg steil durch den Wald auf die Höhe bei Waldhausen. Auf der Höhe angekommen, zeigte sich dann sogar die Sonne. Vorbei an einem Getreidelehrpfad ging es auf dem Maronenweg zum Käsenbachtal. Es wird von den Tübingern "Elysium" genannt. In diesem Tal befindet sich der geographische Mittelpunkt Baden-Württembergs. Er wird durch ein Monument markiert. Erstes Ziel in Tübingen war die Jakobuskirche. Auf dem Platz davor, unter Platanen machten die Wanderer ihre verdiente Mittagsrast.
Danach wurde die Jakobuskirche besichtigt. Es ist ein romanischer Bau und sogleich auch die älteste Kirche Tübingens. Nach erhaltenem Pilgerstempel und eines Dankesliedes, verabschiedete sich die Gruppe vom Mesner. Immer dem Pilgerzeichen (gelbes Muschelsymbol auf blauem Untergrund) nach wurde der Marktplatz erreicht. Dort konnte das prächtige Rathaus (erbaut1435) und ein Ensemble von schönen Fachwerkhäusern bewundert werden. Auf einem kurzen Stadtrundgang konnte die Stiftskirche die Eberhardtbrücke und der Hölderlinsturm in Augenschein genommen werden. 

Durch das Schloss Hohentübingen führte der Jakobsweg weiter über den Schlossberg vorbei am Goethe und Bismarckturm durch den Wald zur Wurmlinger Kapelle. Unterwegs konnte man herrliche Ausblicke ins Neckartal und zum Albrand genießen. Die Wurmliger Kapelle ein Höhepunkt auf der Wanderung, inspirierte selbst Ludwig Uhland um ein Gedicht zu schreiben (Droben stehet die Kapelle....). Eine faszinierende Aussicht belohnte die Wanderer. Im Hintergrund konnte man gut die Burg Hohenzollern erkennen. Die letzte Wegstrecke führte auf dem Kreuzweg hinab nach Wurmlingen. Nach 17 Wanderkilometern wurde dann im Gasthaus zum Rößle eingekehrt, um sich wieder zu stärken. Zum Schluss waren die Wanderer wieder so fit, dass sie nach den Akkordeonklängen von G. Sakellari noch einige Lieder zum Besten geben konnten. 

Gegen 21 Uhr kamen alle Teilnehmer wohlbehalten mit dem Bus in Gemmrigheim an. Mit dem Wunsch, wieder einmal auf dem Jakobsweg zu wandern, verabschiedeten sich die Neupilger.