Event 2006/03                                                                                     

                                       Gemmrigheims Wanderer inspizierten das Land der Etrusker

Die Toskana ist eine Perle für alle Natur- Wander- und Naturfreunde



Gemmrigheim.- Neugierig suchen die Gemmrigheimer Wanderer immer wieder neue Ziele aus - auch im Ausland -, um altes und neues zu entdecken und miteinander zu verbinden. In der südlichen Toskana, einem herrlichen Landstrich von Italien an der Ligurischen Küste konnten 45 Wandersleute in einer Kultur- und Wanderwoche das alles erleben. Das Interesse an der Reise war spontan so groß, dass eine zweite Auflage Ende Oktober gestartet werden kann. 

Nach langer Fahrt durch die Schweiz, die Po-Ebene, Genua, die Küstenautobahn, kam der Bus schon bei Dunkelheit in Marina di Bibbona  unweit vom Meer an. Im Hotel Marinetta wurden die Erwartungen für die 5 Tage weit übertroffen. Alles war bestens. Der erste Ausflug, weg vom Meer ins Hinterland nach  San Gimignano und Volterra, war schon fantastisch. Die karge Landschaft zeigte die märchenhafte, urige und die eigentliche Toskana. Kleine Städte und Dörfer, immer auf einem Hügel zusammengebaut, wirken aus der Ferne wie eine Festung. Diverse Befestigungen, altes Gemäuer, Kirchen und Plätze wurden besichtigt. Mit einer Wanderung  durch Olivenhaine waren dann die ersten Eindrücke eingesammelt. Besonders hier lebten die Vorfahren der Römer, das Etruskergeschlecht. 

Der runde Geburtstag von Rose Seiz gestaltete den ersten Tag zusätzlich heiter. Hohes Lob für die verdiente Albvereinsfrau, auswärts unter Freunden zu feiern.

Am Sonntag ging es südlich ins Bergstädtchen Massa Marittima und weiter zur Abtei  San Galgano. Am Bus wurde zum Mittag gegrillt, bevor es auf einen dreistündigen Landausflug ging. Durch verfallene Gehöfte, fernab von jeglichem Anschluss, dafür aber wildromantisch. Man musste sich sputen um mitzuhalten. Auf der 2 1/2stündigen Heimfahrt mussten hunderte Kurven für eine Besonderheit überstanden werden. Geothermische Kraftwerke waren zu sehen, wo aus Erdwärme mittels Wasser und Dampf Strom erzeugt wird. Der Anblick war nicht erbaulich, doch könne die Bahn damit voll mit Strom versorgt werden.

Der Montag begann mit Donner und Dauerregen über den ganzen Tag. Man fuhr zwar ans Ziel, konnte aber zum Wandern nicht aussteigen. Mit einer Weinprobe in einem Einzelgehöft in Chianni  wurde der Tag aber gerettet. Die sehr schwierige Anfahrt strapazierte selbst den erfahrenen Fahrer Hatto Weber. Doch die Sache war einmalig, sowohl der Bio-Wein  wie auch die erlesenen Schinkenstücke. Ein entfernteres Gebiet gibt es in der Toskana wohl nicht.

Mit Öko ging es am Dienstag weiter, ein Ausflug in den Naturpark Maremme. In einem gänzlich  unbewohnten  Landstrich war zu erkennen, wie es vor der Touristikzeit wohl ausgesehen hat. Stille unterwegs, Stille am Meer mit einem üppig frischen Pinienwald. Claudia führte die Wanderschar  durch den geheimnisvollen Park. Zurück im Hotel ließen sich 13 Frauen in die toskanische Küche einführen.

Am Mittwoch waren die 5 Tage um, es galt die Koffer zu packen und ab gings nördlich in ein ganz anderes Gebiet. Noch ein kleiner Abschied im Hotel, der Kellner bedankte sich mit einem Solo-Gesang. Ein Zwischenstopp in Pisa war ein "Muss". Trotz den riesigen Besucherströmen war der schiefe Turm wie auch die Kathedrale für die Ausflügler wichtig.

Cinque Terre,  Wandern zwischen Himmel und Meer


so nennen die Italiener ihr kleines, alpines Gebiet am nördlichen Ligurischen Meer. Das zu beschreiben ist zu wenig, man muss es einfach gesehen und durchwandert haben. 5 kleine Küstenorte  bilden den Namen, wie im Bilderbuch fügen sie sich in die Buchten ein. Ein Traum für jeden geübten Wandersmann. Von 0 auf 5oo Meter, nur über Pfade und kleinste Weinflächen erschlossen. Dann der Blick von oben oder unten, von allen Seiten einfach berauschend. Am späteren Nachmittag gabs noch eine Einlauftour, nur solche mit festem Schuhwerk waren zugelassen. Der Vorsatz war berechtigt ,die Sicherheit ging vor. Daraus wurden 3 1/2 Stunden, aber immer mit tollen Ausblicken. Damit wurde die Spreu vom Weizen getrennt, nur etwa die Hälfte konnte sich am Donnerstag  über 5-6 Stunden der großen Anforderung  stellen.

In Levanto war Quartier für die letzten 2 Tage CINQUE TERRE. Der letzte Tag brachte wohl den Höhepunkt mit allen High-Light. Die schnelle Truppe zog los, die Schwächeren gönnten sich einen kulturellen Tag mit Bahn, Bus und Besichtigungen. In Portovenere an der Küste La Spezia`s trafen beide Gruppen wieder glücklich zusammen. Es war geschafft, die Freude war groß, war man doch über die ganze Zeit eine bestens eingeschworene Gemeinschaft. Mit dem Schiff gings zurück, in der Abendsonne konnte jeder das schöne Erlebnis nochmals in sich aufnehmen. Dieser Abschluss wird unvergesslich sein. Dankbar war man auch dafür, dass niemand zu Schaden gekommen ist, wenn auch einige mit Unpässlichkeiten über die Tage zu kämpfen hatten.

Planung - Organisation - Durchführung
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Die Idee Toskana hatte Helmut Weller, der früher dort beruflich zu tun hatte und leider im Winter durch einen tragischen Unfall  ums Leben kam. Man gedachte Seiner auch über die Tage. Sein Vermächtnis hat Werner Häring voll und federführend übernommen und zum Erfolg gebracht. In allen Bereichen punkto Reise war seine Handschrift zu erkennen. Nichts war ihm für seine Wanderfreunde zu viel. Er versteht gut zu vermitteln und er kann manches gut überbrücken. Werner war für die Gruppe sehr wichtig. Auf den Zug aufgesprungen ist Walter Pfeiffer, der im Team unterstützte. Aus dem zweiten Glied heraus hatte Walter sein waches Auge auf die Gruppe, seine Worte in den Tag förderte das Wir-Gefühl. Ein Glücksfall war auch Busfahrer Hatto Weber von der Firma Heideker. Souverän lenkte er durch alle Engstellen, informierte und erzählte am laufenden Band und war auch zusätzlich ein sehr guter und auch schneller Wanderführer. Er stand dazu, doch nur die Besten von uns konnten bei allen Wanderungen mithalten. Ein Hans Dampf auf allen Gebieten. Durch weite Anfahrten wurde es zeitlich öfters eng und leicht streßig. Gemeinsames Zupacken war aber selbstverständlich. Selbst im Gebirge  waren immer gute Straßenverhältnisse, oft fuhr man entweder in Tunnels oder auf Brücken. 

Voller neuer Eindrücke und ohne größere Staus verlief die Heimreise am Freitag reibungslos. Man ließ unterwegs die Woche nochmals Revue passieren und verteilte gute Noten. VM Gerhard Reisinger bedankte sich bei allen für das gute Gelingen sehr herzlich.

Die Toskana wird sich als weiterer Höhepunkt in die Albvereinschronik einreihen