Wanderer
besichtigten die größte Baustelle von Deutschland
Das
Großprojekt, die Neue Messe Stuttgart, ist im
Rohbau fast fertig
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Gemmrigheim.- Was hat Wandern und Natur mit einer Großbaustelle
zu tun? Vieles, das eine ist körperliche und geistige
Fitness, das andere ist technischer und
wirtschaftlicher Ausblick einer enormen
Wirtschaftskraft. Die Wanderkameraden Werner Häring
und Walter Pfeiffer vom Albverein hatten spontan die
tolle Idee, das berühmte Stuttgarter Objekt in seiner
Entstehung zu besichtigen. Schnell war die begrenzte
Gruppe mit 4o Teilnehmern, darunter auch viele Frauen,
beisammen, die mit der Bahn -U- und Stadtbahn bis vor
die Tore des Großareals fuhren. Von der Größe und
dem gesamten Umfang waren zunächst mal alle überwältigt.
In
der zweistündigen Führung
mit dem Baufachmann Herrn Martin
ging zuerst ein Filmvorspann voraus. Dann wurde
die Gruppe mit
Gummistiefeln, Helmen und Jacken zu Bauarbeitern umgerüstet.
Auf dem Riesengelände ging es an alle Einzelstellen
mit ausführlichen Erklärungen über den Jetzt- und
Endzustand. Details über Technik, Materialien,
Versorgungsleitungen sind so umfangreich, die nur
einem Spezialisten vorbehalten sind. Den Wanderern
blieb nur das Staunen. Positiv erscheint, dass ein
Stuttgarter Architekturbüro den Wettbewerb gewonnen
hat und so dem schwäbischen Fleiß- und Erfindergeist
alle Ehre macht. Ein Schwäbisches
Produkt im Ländle, darauf ist die Gesellschaft
stolz. Man sage den Schwaben nach, dass sie spät
kommen, aber dann den neuesten Stand besitzen. Nach
Fertigstellung werde Stuttgart auf den dritt- größten
Messeplatz vorrücken. Wenn die Planung und das
Gelände auch lange umstritten war, so gebe es nach
wie vor keine Alternative. Die geographische Lage mit
Autobahn, Flughafen, geplante ICE-Strecke und die Ost-
West- Verbindung
könnten optimaler nicht sein. Zur Zeit sind 800-1000
Menschen beschäftigt, im Endausbau können es bis
25oo sein. Interessant, 7o% an Firmen und Arbeiter
kommen aus dem europäischen Raum. Die Entstehung zu
erkunden ist vielleicht noch informativer, als am
Schluss das gelungene Werk zu bewundern. Das Ganze ist
ein Wunderwerk der Technik und Möglichkeiten und auch
eine Herausforderung für die Logistik. Eigens wurde
an Ort und Stelle ein
Beton- und Schweißwerk errichtet, um unabhängig und
effektiv arbeiten zu können. Aber auch das ist
bekannt, Preis und Terminlimite sind jetzt schon überschritten.
Dem Eingriff in den Naturraum will man sodann mit viel
Grün und Bepflanzungen entgegen wirken. Schaden und
Nutzen sollen
bei allem notwendigen Fortschritt ausgeglichen sein.
Der
Besuch in Stuttgart an diesem Dienstag war für die
Wanderer höchst interessant. Den beiden Organisatoren
wurde für die Sondereinlage herzlich gedankt.