Rückblicke 1838                                                                                                          Werner Haug               

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"Gemmrigheimer Albvereinler besuchen den Gauherbstwandertag in Mühlacker

Bei sonnigem Herbstwetter, blauem Himmel und farbenprächtigem Herbstlaub versammelten sich 17 Wanderer in Gemmrigheim, um nach Mühlacker zu fahren, wo der diesjährige Gauherbsttag statt fand.

Christel Krumm, Vorsitzende des Stromberggaus, konnte in Mühlacker ca. 110 Wanderfreunde begrüßen. Der Gautag soll die verschiedenen Ortsgruppen zusammenführen und die veranstaltende Ortsgruppe kann so ihr direktes Umfeld präsentieren. Treffpunkt war dieses Jahr am 7. Oktober das Areal des Rassegeflügel-Zuchtvereins in Mühlacker. Von hier aus gingen eine kleinere Tour (ca. 7 km) und eine Tour mit ca. 12 km los.

Die erste Gruppe startete Richtung Stöckachwald. Hoch über dem Enztal hatte man einen herrlichen Ausblick. Der Weg führte an ehemaligen Weinbergen vorbei, die zum Teil verwildert waren und nicht mehr bewirtschaftet werden. Vom höchsten Punkt aus ging es dann wieder abwärts zum Ausgangspunkt.

Die zweite Gruppe erkundete die nahe Umgebung von Mühlacker mit den Orten Sengach, Erlenbach und Schöneberg. Weiter ging es zu einem Teilstück der Eppinger Linie. Die Eppinger Linien waren eine befestigte Verteidigungslinie, die von Neckargemünd im Odenwald bis nach Weißenstein bei Pforzheim im Schwarzwald reichte und insgesamt 86 Km lang waren. Sie waren gegen die französischen Raubzüge gerichtet, die im pfälzischen Erbfolgekrieg die Pfalz und die angrenzenden Regionen verheerten. So wurden u.a. Heidelberg, Mannheim, Speyer und Worms verwüstet. Als Reaktion ließ Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden, auch „Türkenlouis“ genannt, diese Verteidigungslinie von 1695 bis 1697 errichten. Sie bestand aus einem etwa 2,5 Meter tiefen Graben, der im Vorfeld durch einen Verhau aus Ästen und Baumstämmen geschützt wurde. Dahinter wurde der Aushub zu einem Wall aufgeschüttet. Gesichert wurde die Anlage durch insgesamt zwölf Wachtürme, die Chartaque genannt werden.

Gegen Schluss der Wanderung kehrte man über den Stöckachwald zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung. Dort wartete schon das Maultaschenwägele des Hotels „Scharfes Eck“, das für das leibliche Wohl sorgte. Anschließend gab es noch Kaffee und Kuchen.

Insgesamt hatte man in Mühlacker, an einem so schönen Herbsttag, ein paar erlebnisreiche Stunden. Der Kontakt mit anderen Wanderfreunden kam auch nicht zu kurz.