Rückblicke 1830                                                                                                                   Karin Metz

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Eine Tageswanderung beginnt mit Turbulenzen

Für die Augustwanderung des Schwäbischen Albvereins OG Gemmrigheim war diesmal das Jagsttal bei Herbolzheim vorgesehen und es hatte sich wieder eine große Wandergruppe am Bahnhof Kirchheim eingefunden. Alle waren pünktlich allerdings nicht die Bundesbahn. Mit großer Verspätung konnten die Teilnehmer in den Zug einsteigen. Im weiteren Verlauf der Bahnfahrt vergrößerte sich die Verspätung nochmals und so konnte der Anschlusszug nicht erreicht werden, worauf sich Ärger breit machte. Für die Wanderführerin vor Ort Frau Margarete Ochs war Geduld angesagt, bis sie die Wanderschar in Neudenau am Bahnhof endlich empfangen konnte. Herr Rohrmus, der Wanderführer vom letzten Jahr kam ebenfalls dazu und wurde freudig begrüßt. Zu erwähnen wäre noch, dass fünf Personen aus dem Elsass angereist waren, um bei der Wanderung mit zu laufen.

Am Anfang der Tour  marschierten die Wanderer auf einem Teil des Jagsttal-Radweges und erreichten Herbolzheim mit herrlicher Sicht auf die mittelalterliche Burg. Herbolzheim wurde immer wieder durch Hochwasser in Mitleidenschaft gezogen. Darum hat man vor Jahren eine hohe Mauer am Ufer der Jagst entlang erstellt. Zwischen dem Mauerwerk sind Tore eingebaut, die sich bei einem bestimmten Wasserspiegel automatisch schließen und so die Ortsbewohner vor Wasserschaden schützen.

Die Tour führte in den Lindachwald und an einem Denkmal aus dem zweiten Weltkrieg wurde an die damit verbundene Geschichte erinnert. An dieser Stelle ist im September 1944 ein Leutnant mit seiner Nachtjagdmaschine abgestürzt. Vor dem Absturz hat er seinen Bordfunker aufgefordert, mittels Fallschirm abzuspringen, der dann überlebte. Der Pilot hingegen zerschellte mit seiner Maschine an einer Eiche. Zuvor hatte er das Flugzeug noch hochgezogen und konnte so den Jagsttalort Herbolzheim vor einer Katastrophe bewahren. Nach Jahren fanden Waldarbeiter die Eiche mit Metallteilen des Flugzeugs im Holz eingewachsen. Ein Stück dieser Eiche wurde als Gedenkstätte errichtet und wird von den umliegenden Gemeinden gepflegt. Eine mutige Tat, die zum Nachdenken anregt.

Weiter führte der Weg zu der kleinen Marienkapelle "Käppele" genannt, die im 18. Jahrhundert in Erfüllung eines Gelübdes erbaut worden ist. Hier hat die Gruppe eine kurze Pause eingelegt und vor dem Weitermarsch wurde ein Lied angestimmt. Nun ging es durch den Wald zu einer Stelle, von der sich ein schöner Rundblick über das Jagsttal zeigte.

Zurück in Neudenau ließen sich die Wanderer im Biergarten mit kaltem Getränke und gutem Essen verwöhnen. Mit Dankesworten wurde Margarete Ochs von Rita und der Wanderschar mit Applaus und auf ein Wiedersehen bei einer nächsten Wanderung verabschiedet.

Die Rückfahrt mit der Bahn erfolgte ohne Zwischenfälle.