Für
die Augustwanderung des Schwäbischen Albvereins OG Gemmrigheim
war diesmal das Jagsttal bei Herbolzheim vorgesehen und es hatte
sich wieder eine große Wandergruppe am Bahnhof Kirchheim
eingefunden. Alle waren pünktlich allerdings nicht die
Bundesbahn. Mit großer Verspätung konnten die Teilnehmer in
den Zug einsteigen. Im weiteren Verlauf der Bahnfahrt vergrößerte
sich die Verspätung nochmals und so konnte der Anschlusszug
nicht erreicht werden, worauf sich Ärger breit machte. Für die
Wanderführerin vor Ort Frau Margarete
Ochs war Geduld angesagt, bis sie die Wanderschar in Neudenau am
Bahnhof endlich empfangen konnte. Herr Rohrmus, der Wanderführer
vom letzten Jahr kam ebenfalls dazu und wurde freudig begrüßt.
Zu erwähnen wäre noch, dass fünf Personen aus dem Elsass
angereist waren, um bei der Wanderung mit zu laufen.
Am
Anfang der Tour marschierten
die Wanderer auf einem Teil des Jagsttal-Radweges und erreichten
Herbolzheim mit herrlicher Sicht auf die mittelalterliche Burg.
Herbolzheim wurde immer wieder durch Hochwasser in
Mitleidenschaft gezogen. Darum hat man vor Jahren eine hohe
Mauer am Ufer der Jagst entlang erstellt. Zwischen dem Mauerwerk
sind Tore eingebaut, die sich bei einem bestimmten Wasserspiegel
automatisch schließen und so die Ortsbewohner vor Wasserschaden
schützen.
Die
Tour führte in den Lindachwald und an einem Denkmal aus dem
zweiten Weltkrieg wurde an die damit verbundene Geschichte
erinnert. An dieser Stelle ist im September 1944 ein Leutnant
mit seiner Nachtjagdmaschine abgestürzt. Vor dem Absturz hat er
seinen Bordfunker aufgefordert, mittels Fallschirm abzuspringen,
der dann überlebte. Der Pilot hingegen zerschellte mit seiner
Maschine an einer Eiche. Zuvor hatte er das Flugzeug noch
hochgezogen und konnte so den Jagsttalort Herbolzheim vor einer
Katastrophe bewahren. Nach Jahren fanden Waldarbeiter die Eiche
mit Metallteilen des Flugzeugs im Holz eingewachsen. Ein Stück
dieser Eiche wurde als Gedenkstätte errichtet und wird von den
umliegenden Gemeinden gepflegt. Eine mutige Tat, die zum
Nachdenken anregt.
Weiter
führte der Weg zu der kleinen Marienkapelle "Käppele"
genannt, die im 18. Jahrhundert in Erfüllung eines Gelübdes
erbaut worden ist. Hier hat die Gruppe eine kurze Pause
eingelegt und vor dem Weitermarsch wurde ein Lied angestimmt.
Nun ging es durch den Wald zu einer Stelle, von der sich ein schöner
Rundblick über das Jagsttal zeigte.
Zurück
in Neudenau ließen sich die Wanderer im Biergarten mit kaltem
Getränke und gutem Essen verwöhnen. Mit Dankesworten wurde
Margarete Ochs von Rita und der Wanderschar mit Applaus und auf
ein Wiedersehen bei einer nächsten Wanderung verabschiedet.
Die
Rückfahrt mit der Bahn erfolgte ohne Zwischenfälle.
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