Die
hochsommerlichen Temperaturen schreckten die Senioren vom
Albverein Gemmrigheim nicht ab, mit dem Bus zu den
Freilichtspielen nach Ötigheim zu fahren, zumal es trotz längerer
Fahrt angenehm kühl im Fahrzeug blieb. Den Anstoß zu diesem
Ausflug gab Karin Schulz und Werner Häring übernahm die
Organisation. Vermutlich hatten sich die wenigsten Teilnehmer
die Zeit zu einem gemütlichen sonntäglichen Mittagsessen
genommen, - die Abfahrt war auf 12 Uhr festgesetzt -, so fanden
Kaffee und Kuchen bei der Ankunft reißenden Absatz.
Auf
Deutschlands größter Freilichtbühne waren die schattigen
Sitzplätze unter dem großen Sonnendach bestens ausgewählt.
Der erste Beifall galt dem Festspielorchester, das zu Beginn
aufmarschierte und mit der Ouvertüre zur Operette „Der Vogelhändler“
dem Publikum aufspielte. Eine illustre Jagdgesellschaft zog
vorbei, Landvolk bevölkerte mit Kind und Kegel die Bühne, dann
erschien Adam, der Vogelhändler, mit seinen Tirolern und jeder
Menge Vogelkäfigen.
Wie
in Opern und Operetten üblich, nahmen die Verwechslungen ihren
Lauf, untermalt mit den bekannten und beliebten Melodien, die ab
und zu vom Publikum im weiten Rund mit gesummt wurden. Bei den „Rosen aus Tirol“
ging wohl mancher heimliche Blick zum Partner. Spontaner
Beifall wurde auch den tänzerischen Einlagen gezollt und beifälliges
Lachen hörte man von den Rängen bei den Spitzen, die unschwer
erkennen ließen, was gemeint war.
Einer
der Höhepunkte war die Ankunft der Christel von der Post in
ihrer gelben Postkutsche, von zwei Pferden gezogen, die mit
ihrem Lied begeisterte.
Sie wollte den scheinbar untreuen Adam wieder in ihre Arme
schließen, der aus lauter Eifersucht Trost bei der ihm
unbekannten Fürstin suchte.
Da
die finanziellen Seiten einer Heirat geklärt werden sollten,
besorgte Christel auf Umwegen eine Anstellung beim Fürsten. Der
bestand auf einer Eignungsprüfung, die von zwei windigen
Advokaten vorgenommen wurde. Aber –Adam wollte die Stellung
zunächst nicht annehmen und stellte sich quer. Es bedurfte der
Überzeugungkraft der Fürstin, dass das Liebesleben von
Christel und Adam wieder ins richtige Lot gerückt wurde.
Als
der Sänger das Lied vom 20jährigen Ahnerl anstimmte, war auf
der Bühne „der Bär“ los.
Sämtliche Komparsen mischten noch einmal kräftig mit, selbst
die Pferde kamen wieder zum Einsatz, Der Applaus wollte kein
Ende nehmen und mit standing ovations dankten die Zuschauer den
Akteuren für die tolle Aufführung.
Uwe
Seyfferle war für die problemlose Heimfahrt verantwortlich und
Werner Häring bedankte sich bei ihm für die gewohnte Souveränität,
bei Karin Schulz für diesen Ausflugstip und bei den Kuchenbäckern
für die süße Spende.
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