Rückblicke 1829                                                                                                                   Gerda Pfeiffer

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Der SAV-Seniorentreff besuchte die Freilichtspiele in Ödigheim

Die hochsommerlichen Temperaturen schreckten die Senioren vom Albverein Gemmrigheim nicht ab, mit dem Bus zu den Freilichtspielen nach Ötigheim zu fahren, zumal es trotz längerer Fahrt angenehm kühl im Fahrzeug blieb. Den Anstoß zu diesem Ausflug gab Karin Schulz und Werner Häring übernahm die Organisation. Vermutlich hatten sich die wenigsten Teilnehmer die Zeit zu einem gemütlichen sonntäglichen Mittagsessen genommen, - die Abfahrt war auf 12 Uhr festgesetzt -, so fanden Kaffee und Kuchen bei der Ankunft reißenden Absatz.

Auf Deutschlands größter Freilichtbühne waren die schattigen Sitzplätze unter dem großen Sonnendach bestens ausgewählt. Der erste Beifall galt dem Festspielorchester, das zu Beginn aufmarschierte und mit der Ouvertüre zur Operette „Der Vogelhändler“ dem Publikum aufspielte. Eine illustre Jagdgesellschaft zog vorbei, Landvolk bevölkerte mit Kind und Kegel die Bühne, dann erschien Adam, der Vogelhändler, mit seinen Tirolern und jeder Menge Vogelkäfigen.

Wie in Opern und Operetten üblich, nahmen die Verwechslungen ihren Lauf, untermalt mit den bekannten und beliebten Melodien, die ab und zu vom Publikum im weiten Rund mit gesummt wurden.  Bei den „Rosen aus Tirol“  ging wohl mancher heimliche Blick zum Partner. Spontaner Beifall wurde auch den tänzerischen Einlagen gezollt und beifälliges Lachen hörte man von den Rängen bei den Spitzen, die unschwer erkennen ließen, was gemeint war. 

Einer der Höhepunkte war die Ankunft der Christel von der Post in ihrer gelben Postkutsche, von zwei Pferden gezogen, die mit ihrem Lied  begeisterte. Sie wollte den scheinbar untreuen Adam wieder in ihre Arme schließen, der aus lauter Eifersucht Trost bei der ihm unbekannten Fürstin suchte.

Da die finanziellen Seiten einer Heirat geklärt werden sollten, besorgte Christel auf Umwegen eine Anstellung beim Fürsten. Der bestand auf einer Eignungsprüfung, die von zwei windigen Advokaten vorgenommen wurde. Aber –Adam wollte die Stellung zunächst nicht annehmen und stellte sich quer. Es bedurfte der Überzeugungkraft der Fürstin, dass das Liebesleben von Christel und Adam wieder ins richtige Lot gerückt wurde.

Als der Sänger das Lied vom 20jährigen Ahnerl anstimmte, war auf der Bühne „der Bär“  los. Sämtliche Komparsen mischten noch einmal kräftig mit, selbst die Pferde kamen wieder zum Einsatz, Der Applaus wollte kein Ende nehmen und mit standing ovations dankten die Zuschauer den Akteuren für die tolle Aufführung.

Uwe Seyfferle war für die problemlose Heimfahrt verantwortlich und Werner Häring bedankte sich bei ihm für die gewohnte Souveränität, bei Karin Schulz für diesen Ausflugstip und bei den Kuchenbäckern für die süße Spende.