Mit
41 Teilnehmern begann der einstündige Rundgang durch die
Nachbargemeinde Walheim mit Rose Schneider, die sich intensiv
mit der Dorfgeschichte befasst hatte. Nach der Begrüßung durch
Werner Häring begaben sich die Senioren des Albvereins
Gemmrigheim unter Führung von Rose Schneider zur Kelter, wo
einst Zuber und Bütten bis zur nächsten Weinlese gelagert
wurden. Mit den Jahren verlor die Kelter als gemeinnütziges Gebäude
ihre Bedeutung durch den Zusammenschluß
mit größeren Genossenschaften und wurde dann zum Teil
als Feuerwehrgerätehaus benutzt. Seit eineinhalb Jahren hat
sich dort zudem das Café- und Geschichtenhaus Bricklebritt
etabliert.
Eine
weitere Station war das Edith-Stein-Haus, das die katholische
Kirchengemeinde in Erinnerung an die Philosophin und
Menschenrechtlerin erbaut hat. Sie wird von Katholiken als
Heilige und Märtyrerin verehrt und ist als jüdische Mitbürgerin
in Auschwitz ums Leben gekommen.
Der
zweite Weltkrieg brachte dem ersten Industriebetrieb in der
Gemeinde, der Schuhfabrik Gutekunst, volle Auftragsbücher, denn
ihre Hauptproduktion bestand in der Herstellung der sogenannten
„Knobelbecher“ für Soldaten. Jahre später übernahm Peter
Sapper die Firma und gab ihr den Indianernamen „Sioux“ als
Markennamen für weltweit bekannte Mokassins. Im Laufe der Zeit
wurde die Produktion nach Portugal und Indien verlegt, wohl auch
den günstigeren Konditionen zuliebe.
Inzwischen
hatten auch weitere Betriebe in Walheim Fuß gefasst, wobei die
Firma Krause
bereits 1950 die Arbeit mit Zelten und Planen aufgenommen hat.
Heute werden überwiegend extrem reißfeste Gewebe hergestellt.
Vorteile
brachte der Gemeinde die Eisenbahn, die ab 1865
von Heilbronn nach Stuttgart und in der Gegenrichtung
fuhr. Da ein Gleis für den stetig zunehmenden Verkehr nicht
mehr tragbar war, entschloss sich die Bahn 1890 für einen
zweiten Gleisbetrieb.
Bauprojekte
in größerem Umfang strapazierten wie in anderen Kommunen auch
die Stadtkasse. Auf
dem Gelände des alten Friedhofs entstand ein Alten- und
Pflegeheim, die Senioren-Villa, der Zuzug junger Familien machte
die Erweiterung der Schule erforderlich, die Gemeindehalle
aus dem Jahr 1971 musste renoviert werden ebenso wurde
die Renaturierung des Baumbachs in Angriff genommen.
Geschichtlich hoch interessant ist das Römerhaus, dessen
Grundmauern irgendwann bei Bauarbeiten entdeckt wurde.
Nach
so vielen Informationen waren die Besucher reif für Kaffee und
Kuchen, der im Café Bricklebritt schon wartete. Dort begrüßte
Werner Häring Lore und Hans Gerber, die den Seniorentreff im
Juli in ihren wunderschönen Garten eingeladen haben. Damit auch
wieder Bewegung in die Gruppe kommt, lud Gustav
Sakellari-Colmant ein, die fünf Esslinger – vorgestellt von
Liese Rapp vor einiger Zeit – wieder einzuüben und alle waren
eifrig dabei, Gleichgewichtsübungen und anderes mehr
mitzumachen. Anschließend durfte kräftig zu Akkordeonklängen
mitgesungen werden. Jürgen Kunz unterhielt in bewährter Weise
mit schwäbischen Anekdoten und so verging die Zeit wie im
Fluge. Man vereinbarte gleich einen weiteren Besuch im Mai 2019,
bei dem sich sicher wieder genauso viele Gäste einfinden
werden.
Werner
Häring bedankte sich bei allen Beteiligten und lud die
Teilnehmer ein zum nächsten Treffen im Juni. Dann fährt ein
Bus zur Gärtnerei Kiemle in Bissingen, die für ihre
Anbauweisen schon länger bekannt ist und bestimmt den einen
oder anderen Tipp für Hobbygärtner verrät.
Anmeldungen unter: w.haering@t-online.de
oder Tel.: 91787
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