Rückblicke 1818                                                                                                            Wolf Rahn   

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Auf dem Jakobsweg von Neckartailfingen zum Kloster Bebenhausen

Mit einem Wegenetz, das sich durch ganz Europa zieht, ist der Jakobsweg eine Form der Entdeckungsreise, die immer mehr Menschen in seinen Bann zieht. Der Weg ist heute zugleich historisches Erlebnis, sportliche Herausforderung und eine Reise zum eignen ich.

So war auch dieses Jahr der Andrang groß, als der Schwäbische Albverein Gemmrigheim mit 48 Pilgern zu einer weiteren Etappe des Jakobswegs startete. Der Bus brachte die Pilger zur Martinskirche in Neckartailfingen, dem Endpunkt der Wanderung 2017 und Startpunkt 2018. Da der örtliche Pfarrer mit der Vorbereitung der anstehenden Konfirmation beschäftigt war, übernahm der mitreisende Gemmrigheimer Prädikant Martin Lessow die Morgenandacht in der Kirche. Nach dem gemeinsam gesprochenen Psalm 73 wurden zu dem schönen Sonnentag passende Lieder über den lieblichen Maien und die güldne Sonne angestimmt. 

Nach Gebet und Segen startete die Pilgergruppe motiviert durch Wald und Wiesen mit schönen Ausblicken auf die vordere Alb mit dem herausragenden Berg der Achalm. Nach den Ortschaften Schlaitdorf und Altenriet wurde die Freizeitanlage Dörnach erreicht, wo die Mittagspause geplant war. Die Enttäuschung war groß, als die Anlage verschlossen war, obgleich eine Email der Gemeinde vorlag, dass die Anlage ab 9:00 Uhr geöffnet sei. Die Pilger machten das Beste daraus und nahmen ihr Vesper auf der Wiese ein. 

Der nächste Pilgerabschnitt führte durch Wiesen und Felder, und als es bei sommerlichen Temperaturen von über 26° bergauf ging atmeten die Wanderer auf, als der Weg endlich in einen wunderbaren Wald führte. Jetzt ließen die Sonnenstrahlen die frisch ausgetriebenen Blätter der Bäume in hellem Grün erstrahlen und sie spendeten den Wandern Schatten. Nach dem Ort Rübgarten tauchte mitten im wilden Schönbuchwald das Hofgut Einsiedel auf, wo für einen Teil der Wanderer der Pilgerweg endete. Sie nutzten die Gelegenheit mit dem Bus rechtzeitig im Kloster und Schloss Bebenhausen zu sein, um an einer Führung teilzunehmen. Hier war auch die Gelegenheit, die zum Gebäudekomplex gehörige Kirche zu besuchen, die im Jahre 1228 von den Zisterziensern der Jungfrau Maria geweiht wurde. Prädikant Martin Lessow sorgte in der Klosterkirche mit einem Wort zum Abend, Liedern und Gebeten für einen würdevollen Abschuss der Pilgerwanderung. 

Der andere Teil der Pilger setzte den Weg zu Fuß fort, um nach 22 km Bebenhausen zu erreichen. Ein Besuch der nicht frei zugänglichen Kirche war für diese Gruppe nicht geplant und mit einem Stempel des Klostermuseums in den Pilgerpass wurde hier die Wanderung beendet.

In einer von einem Mitwanderer empfohlenen Gaststätte im Nachbarort erfolgte die Schusseinkehr und die Ankündigung, im nächsten Jahr einen weiteren Abschnitt auf dem Jakobsweg gemeinsam zu gehen, fand großen Zuspruch.