Stadtführerin
Andrea Täschner und Gerhard Reisinger vom Gemmrigheimer Verein
lernten sich bei einer Veranstaltung kennen, und der Besuch mit
einer Gruppe in Lauffen war „geritzt“. Über 30 Teilnehmer
zeigten Interesse an einer Stadtführung, bei kaltem
regnerischen Wetter fuhr man über Land und wurde von Stadtführerin
Andrea Täschner erwartet. Als „Hillers Loui“ in
historischem Gewand spazierte sie mit ihren Gästen durch die
Ortsteile, die ursprünglich selbständig waren, sich später
jedoch zusammen schlossen und im Volksmund immer noch Dorf und
Städtle genannt werden.
Auf
einer steinigen Insel im Neckar wurde die Regiswindiskirche
errichtet, als Nachfolgebau der alten Martinskirche, die
abgebrannt war. Der Lauffener Burgherr hatte eine kleine
Tochter, Regiswindis genannt, die von ihrer Amme aus Zorn über
eine vermeintlich ungerechte Behandlung und in den Neckar
geworfen wurde. Das Kind wurde nach Tagen, nicht wie andere
Ertrunkene zerstückelt, unversehrt aufgefunden. Das führte
dazu, dass die Kirche zum Wallfahrtsort wurde und die Stadt im
ganzen Land bekannt machte.
Aber das war
nicht das einzige herausragende Ereignis in der Stadtgeschichte.
Vor Jahrhunderten hatte Herzog Ulrich von Württemberg in der
Schlacht bei Lauffen die Habsburger geschlagen und hatte die
alte württembergische Grenzstadt durch den Landgraben
gesichert. Auch bei der Einführung der Reformation in Württemberg
war Lauffen maßgeblich beteiligt. Stolz ist man in der Stadt,
dass der schwäbische Dichter Friedrich Hölderlin hier geboren
wurde und einige Jahre seines Lebens in Lauffen verbracht hatte.
Die Stadtführerin
brachte die Besucher zum alten Gefängnis, zum Pranger, und
weiter zum alten Heilbronner Tor. Inzwischen war das Wetter noch
schlechter geworden und die meisten standen bibbernd bei den
Sehenswürdigkeiten. Schließlich wurde der Rundgang abgebrochen
und in Erwartung eines heißen Kaffees machte man den
„Einkehrschwung“.
Gerhard
Reisinger bedankte sich mit einem Präsent bei Andrea Täschner
und lud die Teilnehmer zum nächsten Treffen im Mai recht
herzlich ein.
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