Rückblicke 1816                                                                                                            Gerda Pfeiffer     

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Die Seniorengruppe des Albvereins Gemmrigheim war vor einigen Tagen
"on tour" in Lauffen/ Neckar

Stadtführerin Andrea Täschner und Gerhard Reisinger vom Gemmrigheimer Verein lernten sich bei einer Veranstaltung kennen, und der Besuch mit einer Gruppe in Lauffen war „geritzt“. Über 30 Teilnehmer zeigten Interesse an einer Stadtführung, bei kaltem regnerischen Wetter fuhr man über Land und wurde von Stadtführerin Andrea Täschner erwartet. Als „Hillers Loui“ in historischem Gewand spazierte sie mit ihren Gästen durch die Ortsteile, die ursprünglich selbständig waren, sich später jedoch zusammen schlossen und im Volksmund immer noch Dorf und Städtle genannt werden.

Auf einer steinigen Insel im Neckar wurde die Regiswindiskirche errichtet, als Nachfolgebau der alten Martinskirche, die abgebrannt war. Der Lauffener Burgherr hatte eine kleine Tochter, Regiswindis genannt, die von ihrer Amme aus Zorn über eine vermeintlich ungerechte Behandlung und in den Neckar geworfen wurde. Das Kind wurde nach Tagen, nicht wie andere Ertrunkene zerstückelt, unversehrt aufgefunden. Das führte dazu, dass die Kirche zum Wallfahrtsort wurde und die Stadt im ganzen Land bekannt machte.

Aber das war nicht das einzige herausragende Ereignis in der Stadtgeschichte. Vor Jahrhunderten hatte Herzog Ulrich von Württemberg in der Schlacht bei Lauffen die Habsburger geschlagen und hatte die alte württembergische Grenzstadt durch den Landgraben gesichert. Auch bei der Einführung der Reformation in Württemberg war Lauffen maßgeblich beteiligt. Stolz ist man in der Stadt, dass der schwäbische Dichter Friedrich Hölderlin hier geboren wurde und einige Jahre seines Lebens in Lauffen verbracht hatte.

Die Stadtführerin brachte die Besucher zum alten Gefängnis, zum Pranger, und weiter zum alten Heilbronner Tor. Inzwischen war das Wetter noch schlechter geworden und die meisten standen bibbernd bei den Sehenswürdigkeiten. Schließlich wurde der Rundgang abgebrochen und in Erwartung eines heißen Kaffees machte man den „Einkehrschwung“.

Gerhard Reisinger bedankte sich mit einem Präsent bei Andrea Täschner und lud die Teilnehmer zum nächsten Treffen im Mai recht herzlich ein.