Rückblicke 1744                                                                                                               Gerda Pfeiffer

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Senioren des Albvereins Gemmrigheim waren in Walheim unterwegs
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Wollten die Teilnehmer den Nachbarort Walheim mal nicht nur von der Umgehungsstraße her kennenlernen oder war`s die Neugier auf`s Café Bricklebrit? Egal, was die Triebfeder war, dass sich über 50 Senioren aus Gemmrigheim und Umgebung bis hin zu Stuttgarter Besuchern bei Novemberwetter vor der alten Kelter in Walheim versammelten, um mit Rose Schneider einen Rundgang durch den Ortskern zu machen.

Nach einem Gläschen Schnaps, zum Aufwärmen kredenzt, drängten sich die Besucher durch einen schmalen Durchgang hin zum Backhaus, das nur noch bei Dorffesten angeheizt wird, und weiter zur ehemaligen Zehntscheuer, die zu Eigentumswohnungen umfunktioniert wurde. Dicht daneben die alte Dorfschule von 1903, dann stand man vor der Stephanuskirche, die vor Jahrhunderten erbaut wurde. Übrig gebliebene Grundmauern des Römerkastells wurden zum Teil auf der Hauptstraße markiert. Man passierte das alte und neue Rathaus, einen der Kindergärten und gelangte dann auf die Neckarauen, wo sich eingewanderte Nilgänse etabliert haben.

Ein Halt am Römermuseum gehörte ebenfalls zum Programm. Eine Nachbildung der Jupitersäule, deren Original in einem Museum ist, steht mit imposanten sechs Metern Höhe vor dem Eingang. Nur ein Blick durch die Fenster ins Innere war möglich, denn aus bautechnischen Gründen ist das Museum vorübergehend geschlossen.

Romantische „Verlobungwegle“ führten an der ehemaligen Gänsweide am Baumbach entlang zurück auf den Kelterplatz, wo im Café Bricklebrit schon Kaffee und Kuchen warteten. Da der ungewöhnliche Name jedem, der Grimms Märchen nicht gelesen hat, ein bisschen schwerfällig  von der Zunge ging, half Rose Schneider mit einer Eselsbrücke nach: „Wie heißt eine kleine Brücke im Schwäbischen?“ Richtig: a Brickle! Und ein Brett ist a Britt – ond scho hemmer`s.

 Nach ein paar Liedern, von Gustav Sakellari-Colmant auf dem Akkordeon begleitet, betrat der Chef des Hauses die Bühne. Als knitzer Schwob behandelte er die Merkmale seiner Landsleute mit viel Humor. Mit schwäbischen Ausdrücken testete er die Sprachkenntnisse der Anwesenden und war etwas erstaunt über deren Wissen. Auch die verschiedenen Interpretationen des berühmten Götz-Zitats waren seinen Zuhörern nicht fremd.

Es wurde langsam dunkler, die Besucher verweilten noch zum Vesper und ließen dann den vergnüglichen Nachmittag ausklingen. Ein herzliches Dankeschön ging zum Schluss an Rose Schneider für die Organisation und Durchführung.