Rückblicke 1741                                                                                Richard Beckert/ Fachwart Wandern

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Stromberg Gau Wandertag 2017 in Freiberg am Neckar
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Leuchtend blauer, blank geputzter Himmel, farbenprächtiges Herbstlaub, eine strahlende Sonne verspricht angenehme Temperaturen – Wanderwetter. Bei besten Bedingungen konnte Christel Krumm, Vorsitzende des Stromberg Gau und gleichzeitig Vorsitzende der SAV-Ortsgruppe Freiberg/N, mehr als 120 Albvereinsmitglieder zum diesjährigen Gau Wandertag begrüßen. Der Stromberg Gau hat seinen Namen von einem lang gestreckten, waldreichen Höhenzug, dem Stromberg. Dieser liegt zwischen Neckar, Enz, Zaber, dem Heuchelberg und dem Kraichgau. Er ist eine grüne Insel zwischen den verdichteten Siedlungsräumen des Mittleren Neckarraumes, Pforzheim, Heilbronn, Karlsruhe, Heidelberg und Mannheim. Die Wandertage sollen die verschiedenen Ortsgruppen zusammenführen und die veranstaltende Ortsgruppe kann so ihr direktes Umfeld präsentieren.

Treffpunkt war dieses Jahr, am Sonntag, 15. Oktober, das Vereinsheim der Freiberger Ortsgruppe im Alten Schloss zu Beihingen. Freiberg entstand 1971 bei der Gemeindereform aus den Orten Beihingen, Heutingsheim und Geisingen. Die Wanderführer der Ortsgruppe führten die Wandergruppe zunächst vorbei am Neuen Schloss zum heutigen Ortszentrum mit Marktplatz, Schule und Einkaufspassagen. Danach ging es zum renaturierten Gründelbach, der vom Monrepos See kommend durch Beihingen fließt und dann verdohlt in den Altneckar mündet. Bald darauf zeigte sich Freibergs internationales Gesicht. Die Wanderer standen vor dem größten original chinesischen Haus Europas, dem „China-Haus“. Obwohl erst 1994, von chinesischen Handwerkern mit chinesischem Baumaterial, erbaut, kann es auf eine sehr wechselhafte Geschichte verweisen und ist derzeit ungenutzt. Bald  danach wurde der Ortsteil Geisingen erreicht und die Wanderer fanden hier das „Afrika-Haus“ vor. Der Freiberger Unternehmer Arthur Benseler hinterließ der Stadt Freiberg sein Privathaus als Museum für afrikanische Kunst, Musik und Literatur. Es beherbergt rund 150 Bilder und Skulpturen die er auf seinen Reisen in Afrika zusammengetragen hatte. Nach kurzer Pause und einem kleinen Umtrunk trennten sich die Wanderer in 2 Gruppen. Eine schlug den kürzeren Weg über den Ortskern von Geisingen ein. Vorbei am Geisinger Schlössle, 2017 neu restauriert und heute das städtische Museum beherbergend, ging es zurück zum Treffpunkt. Die zweite Gruppe wählte den längeren Weg über Teile des HW10 zum Altneckar mit seinem Auenwald und dem angrenzenden Wiesental. Der Neckar ist, bis auf seinen Oberlauf, als Schifffahrtsstrasse kaum noch als Fluss zu bezeichnen. Er ist ein naturferner Kanal, ohne natürliche Ufer und durch zahlreiche Wehre und Schleusen aufgestaut. Im Naturschutzgebiet am Altneckar bei Freiberg zeigt der Fluss noch seine natürlichen Uferzonen mit steilen Prall- und flachen Gleithängen, im Flussbett Sand- und Kiesbänke die für artgerechte Bedingungen für Flora und Fauna sorgen. Ein kurzer Weg durch Heutingsheim führte alle Wanderer noch zur Amanduskirche. Eine Wehrkirche aus karolingischer Zeit deren Besonderheiten durch den Kirchenführer Peter Schwarz erklärt wurden.

Die anschließende gemeinsame Zeit im Schlosshof bei Wurst und kalten Getränken, Kaffee und Kuchen fand bei allen großes Gefallen und so klang der Wandertag gemütlich aus. Großer Beifall  kam auf, als der Gau Wandertag 2018 angekündigt wurde. Er wird von der SAV-Ortsgruppe Mühlacker ausgerichtet.