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Neudenau
im Jagsttal war diesmal das Ziel der Wanderung des Schwäbischen
Albvereins. Sehr abwechslungsreich war schon die Anfahrt
dorthin, denn wegen Gleisarbeiten konnte die Gruppe nur bis
Neckarsulm mit der Bahn fahren. Von dort war zum Weitertransport
ein Bus eingesetzt, der uns über eine schöne, hügelige
Landschaft chauffierte. In Neudenau angekommen mussten wir
feststellen, dass entgegen der Wetterprognose es leicht zu
regnen anfing; was die Wanderschar ignorierte, hatte man doch
entsprechende Kleidung immer parat. Nach einem Umtrunk wurde
unser Wanderführer Herr Rohrmus aus Neudau begrüßt und mit
einem Lied zu seinem Geburtstag gratuliert.
Am
Lindenplatz wurde die Gruppe von Herrn Strasser empfangen, der
uns das Städtchen Neudenau mit seinen schönen Fachwerkhäusern,
das Rathaus mit Brunnen sowie der Kirche und vieles
mehr näher brachte. Er hätte uns gerne noch einiges erzählen
können, doch die Gruppe wollte ihre Wanderung antreten, die aus
dem Tal hinauf in die Höhe führte.
Leider regnete es immer
wieder leicht und dadurch konnten wir die sonst sehr schöne
Aussicht nicht genießen. An der Saatschule wurde eine kürzere
Mittagsrast gemacht und anschließend ging es weiter über
Felder an Baumschulen vorbei zur höchsten Stelle der Wanderung.
Der Regen hatte aufgehört,
die Wolken teilten sich, so konnte uns Herr Rohrmus doch
noch die umliegenden Ortschaften und die in der Ferne liegenden
Höhenzüge zeigen und erklären. Unser Ziel war die auf dem Weg
liegende "Gangolfskapelle". Diese Wallfahrtskirche
wurde 1275 erstmals urkundlich erwähnt und ist dem
burgundischen Ritter und Wohltäter "Gangolf" geweiht
der als Adliger auch der Patron der Reiter, der Pferde und des
Hausviehs war. Es fiel auf, dass an den Kirchentüren, im
Innenraum der Kirche und an der Empore viele Hufeisen angebracht
sind, diese wurden als Dankesgaben von Pferdebesitzern für die
Heilung ihrer Tiere gestiftet.
Dem
Heiligen Gangolf zu Ehren findet jedes Jahr die traditionelle
Pferdewallfahrt statt. Die Quelle, die bei der Kirche
entspringt, wird an diesem Tage geweiht und dient dann zur
Segnung der Pferde. Nicht nur Pferde werden gesegnet, sondern es
gibt in Neudenau auch eine "Kräuterweihe" dabei
werden kleine Kräutergebinde aus der Natur zusammen gestellt,
die auf den Altar gelegt und
mit Gebeten geweiht werden. Danach kann ein solches Gebinde
erworben werden das daheim auf dem Dachboden aufgehängt,
Krankheit, Unglück, Blitzschlag usw. abhalten soll. Die
Wanderer staunten zuerst über die in der Kirche liegenden
Gebinde, wurden aber von Herrn Rohrmus aufgeklärt. Ein Lied
rundete den Kapellenbesuch ab.
Inzwischen
schien die Sonne und die Temperatur ging bergauf. Ein
Gruppenfoto wurde gemacht, dann machte sich die Wandergruppe auf
die letzte Etappe des Rundweges.
Bei
derSchlusseinkehr haben alle das gute Essen und Trinken
genossen.
Die
Wanderschar bedankte sich bei Herrn Rohrmus und wünschte ihm
noch einen schönen Geburtstags-Abend. Der Bus holte uns pünktlich
ab und so wie wir gekommen sind, musste die Heimfahrt wieder
ablaufen. Beim Auseinandergehen
in Kirchheim waren sich alle einig, es war wieder ein schöner
Tag.
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