Rückblicke 1732                                                                                                Karin Metz/ Rita Schleicher

.                                                    
Die Gemmrigheimer Albvereinler wanderten im Jagsttal

Neudenau im Jagsttal war diesmal das Ziel der Wanderung des Schwäbischen Albvereins. Sehr abwechslungsreich war schon die Anfahrt dorthin, denn wegen Gleisarbeiten konnte die Gruppe nur bis Neckarsulm mit der Bahn fahren. Von dort war zum Weitertransport ein Bus eingesetzt, der uns über eine schöne, hügelige Landschaft chauffierte. In Neudenau angekommen mussten wir feststellen, dass entgegen der Wetterprognose es leicht zu regnen anfing; was die Wanderschar ignorierte, hatte man doch entsprechende Kleidung immer parat. Nach einem Umtrunk wurde unser Wanderführer Herr Rohrmus aus Neudau begrüßt und mit einem Lied zu seinem Geburtstag gratuliert.

Am Lindenplatz wurde die Gruppe von Herrn Strasser empfangen, der uns das Städtchen Neudenau mit seinen schönen Fachwerkhäusern, das Rathaus mit Brunnen sowie der Kirche und vieles  mehr näher brachte. Er hätte uns gerne noch einiges erzählen können, doch die Gruppe wollte ihre Wanderung antreten, die aus dem Tal hinauf in die Höhe führte.

Leider regnete es  immer wieder leicht und dadurch konnten wir die sonst sehr schöne Aussicht nicht genießen. An der Saatschule wurde eine kürzere Mittagsrast gemacht und anschließend ging es weiter über Felder an Baumschulen vorbei zur höchsten Stelle der Wanderung. Der Regen hatte aufgehört,  die Wolken teilten sich, so konnte uns Herr Rohrmus doch noch die umliegenden Ortschaften und die in der Ferne liegenden Höhenzüge zeigen und erklären. Unser Ziel war die auf dem Weg liegende "Gangolfskapelle". Diese Wallfahrtskirche wurde 1275 erstmals urkundlich erwähnt und ist dem burgundischen Ritter und Wohltäter "Gangolf" geweiht der als Adliger auch der Patron der Reiter, der Pferde und des Hausviehs war. Es fiel auf, dass an den Kirchentüren, im Innenraum der Kirche und an der Empore viele Hufeisen angebracht sind, diese wurden als Dankesgaben von Pferdebesitzern für die Heilung ihrer Tiere gestiftet.

Dem Heiligen Gangolf zu Ehren findet jedes Jahr die traditionelle Pferdewallfahrt statt. Die Quelle, die bei der Kirche entspringt, wird an diesem Tage geweiht und dient dann zur Segnung der Pferde. Nicht nur Pferde werden gesegnet, sondern es gibt in Neudenau auch eine "Kräuterweihe" dabei werden kleine Kräutergebinde aus der Natur zusammen gestellt, die auf den Altar gelegt  und mit Gebeten geweiht werden. Danach kann ein solches Gebinde erworben werden das daheim auf dem Dachboden aufgehängt, Krankheit, Unglück, Blitzschlag usw. abhalten soll. Die Wanderer staunten zuerst über die in der Kirche liegenden Gebinde, wurden aber von Herrn Rohrmus aufgeklärt. Ein Lied rundete den Kapellenbesuch ab.

Inzwischen schien die Sonne und die Temperatur ging bergauf. Ein Gruppenfoto wurde gemacht, dann machte sich die Wandergruppe auf die letzte Etappe des Rundweges.

Bei derSchlusseinkehr haben alle das gute Essen und Trinken genossen.

Die Wanderschar bedankte sich bei Herrn Rohrmus und wünschte ihm noch einen schönen Geburtstags-Abend. Der Bus holte uns pünktlich ab und so wie wir gekommen sind, musste die Heimfahrt wieder ablaufen. Beim Auseinandergehen  in Kirchheim waren sich alle einig, es war wieder ein schöner Tag.