Rückblicke 1726                                                                                           Gerda Pfeiffer  

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Reise nach Rom

Regenschauer begleiteten die Senioren, die sich auf Einladung des Seniorentreffs des Albvereins Gemmrigheim auf die Reise nach Rom machten. Allerdings waren keine Vorbereitungen nötig wie Kofferpacken und was sonst so unerlässlich ist, denn schon in Pforzheim war an dem ehemaligen Gaskessel der Stadt Endstation.

Rom im Jahr 312 – wie sah denn das vor Hunderten von Jahren aus? Manche der Besucher hatten die lebenslustige Metropole im Kopf, die sie auf Urlausreisen kennengelernt hatten, doch was sie im Innern des riesigen Gaskessels erblickten, hatten sie so nicht erwartet.

Bei der Ankunft wurden die Besucher in zwei Gruppen geteilt, denn bei über 50 Personen zusammen hätten viele den Ausführungen der Führer nicht folgen können. So wurden die einen mit dem technischen Aufbau des Gaskessels bekannt gemacht, während die anderen schon mal, mit Audioguides ausgestattet, von ihrer Begleiterin in die Vorgeschichte Roms eingeführt wurden.

Anschließend machte man sich auf den Weg nach oben – je nach Kondition per Fuß oder mit dem Aufzug – und war überwältigt von der großartigen Schau, die sich den Besuchern bot. In etwa 40 Meter hohen Bildern konnte man rundum teilnehmen am Leben im alten Rom. Selbst Gäste, die sich schon zum wiederholten Mal gefangen nehmen ließen von der Vielzahl der Eindrücke, entdeckten etwas Neues. Die Figuren in natürlicher Größe erwecken den Eindruck, dass man unmittelbarer Teilnehmer an diesem Treiben ist. Da ziehen Tempeldiener einen störrischen Stier zum Opfertisch, der zu Ehren der riesigen Juno-Statue geschlachtet werden soll, weißgekleidete Männer huldigen auf den Stufen des Tempels ihrer Göttin, Priester, Soldaten und Bürgerliche strömen herbei, um nichts von diesem Spektakel zu versäumen. Mütter ziehen ihre Kinder mit, die lieber mit der Katze hinter der Mauer spielen wollen, Hunde bellen Vorrübergehende an, ein Liebespaar sucht ein verstecktes Plätzchen, Hirten bewachen ihre Ziegenherde, die Kaiserin wird in einer Sänfte vorbei getragen, gefolgt von ihrem Hofstaat. Soldaten schieben Wache vor den Palästen der Großen des Reichs.

Im weiteren Rund finden Wagenrennen und Wettkämpfe statt, Gebäude entstehen, die heute noch im Original zu sehen sind. Langsam senkt sich die Dämmerung herab, Grillen zirpen, in den Fenstern leuchten Lichter auf. Ist die Schau nun zu Ende? Aber nein, plötzlich beginnen Vögel zu zwitschern, ein Hahn begrüßt mit lautem Kikeriki den Morgen und in strahlendem Sonnenschein tauchen Tempel, Theater, Gerichtsgebäude, Bäder, das  Kolosseum, Triumphbögen, Basiliken wieder auf, und das ganze bunte Treiben beginnt von neuem.

Immer wieder drehen die Besucher die Runde, doch die Unmenge der Bilder wirkt sich schließlich auch etwas ermüdend aus. Deshalb war die Kaffeepause im Bistro des Gaskessels sehr willkommen, bevor sich Busfahrer Uwe Seyfferle mit seinen Fahrgästen zur Heimfahrt aufmachte. War es der Kaffee oder hat Rom 312 die Gemüter noch beschäftigt – sei`s wie`s will, es kam keine Müdigkeit während der Fahrt auf, die anregenden Gespräche hin und her verstummten lange nicht.

Zurück in Gemmrigheim verabredete man sich zum nächsten Seniorentreff im August und ist gespannt, was die Verantwortlichen dann vorhaben.