Regenschauer
begleiteten die Senioren, die sich auf Einladung des
Seniorentreffs des Albvereins Gemmrigheim auf die Reise nach Rom
machten. Allerdings waren keine Vorbereitungen nötig wie
Kofferpacken und was sonst so unerlässlich ist, denn schon in
Pforzheim war an dem ehemaligen Gaskessel der Stadt Endstation.
Rom
im Jahr 312 – wie sah denn das vor Hunderten von Jahren aus?
Manche der Besucher hatten die lebenslustige Metropole im Kopf,
die sie auf Urlausreisen kennengelernt hatten, doch was sie im
Innern des riesigen Gaskessels erblickten, hatten sie so nicht
erwartet.
Bei
der Ankunft wurden die Besucher in zwei Gruppen geteilt, denn
bei über 50 Personen zusammen hätten viele den Ausführungen
der Führer nicht folgen können. So wurden die einen mit dem
technischen Aufbau des Gaskessels bekannt gemacht, während die
anderen schon mal, mit Audioguides ausgestattet, von ihrer
Begleiterin in die Vorgeschichte Roms eingeführt wurden.
Anschließend
machte man sich auf den Weg nach oben – je nach Kondition per
Fuß oder mit dem Aufzug – und war überwältigt von der großartigen
Schau, die sich den Besuchern bot. In etwa 40 Meter hohen
Bildern konnte man rundum teilnehmen am Leben im alten Rom.
Selbst Gäste, die sich schon zum wiederholten Mal gefangen
nehmen ließen von der Vielzahl der Eindrücke, entdeckten etwas
Neues. Die Figuren in natürlicher Größe erwecken den
Eindruck, dass man unmittelbarer Teilnehmer an diesem Treiben
ist. Da ziehen Tempeldiener einen störrischen Stier zum
Opfertisch, der zu Ehren der riesigen Juno-Statue geschlachtet
werden soll, weißgekleidete Männer huldigen auf den Stufen des
Tempels ihrer Göttin, Priester, Soldaten und Bürgerliche strömen
herbei, um nichts von diesem Spektakel zu versäumen. Mütter
ziehen ihre Kinder mit, die lieber mit der Katze hinter der
Mauer spielen wollen, Hunde bellen Vorrübergehende an, ein
Liebespaar sucht ein verstecktes Plätzchen, Hirten bewachen
ihre Ziegenherde, die Kaiserin wird in einer Sänfte vorbei
getragen, gefolgt von ihrem Hofstaat. Soldaten schieben Wache
vor den Palästen der Großen des Reichs.
Im
weiteren Rund finden Wagenrennen und Wettkämpfe statt, Gebäude
entstehen, die heute noch im Original zu sehen sind. Langsam
senkt sich die Dämmerung herab, Grillen zirpen, in den Fenstern
leuchten Lichter auf. Ist die Schau nun zu Ende? Aber nein, plötzlich
beginnen Vögel zu zwitschern, ein Hahn begrüßt mit lautem
Kikeriki den Morgen und in strahlendem Sonnenschein tauchen
Tempel, Theater, Gerichtsgebäude, Bäder, das
Kolosseum, Triumphbögen, Basiliken wieder auf, und das
ganze bunte Treiben beginnt von neuem.
Immer
wieder drehen die Besucher die Runde, doch die Unmenge der
Bilder wirkt sich schließlich auch etwas ermüdend aus. Deshalb
war die Kaffeepause im Bistro des Gaskessels sehr willkommen,
bevor sich Busfahrer Uwe Seyfferle mit seinen Fahrgästen zur
Heimfahrt aufmachte. War es der Kaffee oder hat Rom 312 die Gemüter
noch beschäftigt – sei`s wie`s will, es kam keine Müdigkeit
während der Fahrt auf, die anregenden Gespräche hin und her
verstummten lange nicht.
Zurück
in Gemmrigheim verabredete man sich zum nächsten Seniorentreff
im August und ist gespannt, was die Verantwortlichen dann
vorhaben.
|