Wer glaubt,
dass sich die Senioren des Albvereins Gemmrigheim, nur zu einem
monatlichen Kaffeekränzchen treffen, hat sich geirrt.
Die Initiatoren möchten den älteren Mitgliedern des
Vereins – und ihren Freunden – etwas mehr bieten. Viele können
oder wollen sich nicht mehr an längeren Wanderungen beteiligen
und dennoch am Vereinsleben teilnehmen.
Aber, so
sagte man sich, warum in die Ferne schweifen? So trafen sich über
20 Personen zu einem Spaziergang über den Alten Friedhof in
Besigheim. Seit hier vor einiger Zeit von namhaften Steinmetzen
Stelen aufgestellt wurden, wird die stille Oase am Stadtrand
gerne besucht. Die 21 Stelen halten in Bildern und kurzen
Biographien die Erinnerung an Besigheimer Ereignisse, Ehrenbürger und Bürger fest, deren Gedenkstätten noch heute
zu finden sind.
Dass auch fröhliche
– wie zum Beispiel von dem kinderliebenden Bäckermeister –
und tragische Ereignisse in den Darstellungen abwechseln, macht
den Friedhof zu einem besonderen Ort der Erinnerung. Ein eindrückliches
Mahnmal ist die
Stele von dem jungen Fritz Kälble, der als Minenräumer im
zweiten Weltkrieg an der Enz ums Leben kam. Walter Pfeiffer als „alter“ Besigheimer konnte so manche Geschichte zu
den verwitterten Grabsteinen und den
neueren Stelen erzählen. Da der Friedhof bis ins Jahr 1962
belegt wurde, fanden einige
der Spaziergänger noch die Grabstätten ihrer
Verwandten.
Die Gespräche
über Familien und Traditionen wurden auf dem Gang zur
Stadtkirche noch fortgesetzt. Dort kam Walter Pfeiffer wieder zu
Wort und erklärte der Gruppe den Hochaltar und die Umbauten in
den vergangenen Jahren.
Wer hätte vorher auch gedacht, dass ein alter
Friedhof soviel
Geschichte bieten kann? Auf jeden Fall war der Rundgang für die
meisten eine Zeitreise in die Vergangenheit und um in die
Gegenwart zurückzukommen, wurde bei Igor in der Wasenhalle in
Gemmrigheim noch Station
gemacht.
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