Pünktlich
um 6:30 Uhr startete die Gruppe des Schwäbischen Albvereins zur
Reise nach Südfrankreich. Das obligatorische Brezelfrühstück
bei der ersten Rast durfte natürlich nicht fehlen und auch
sonst war während der 9-tägigen Wanderreise bestens für das leibliche Wohl
gesorgt.
Schon
auf der Anreise gab es die erste Sehenswürdigkeit zu bestaunen.
Das Kloster „Eglise de Brou“ mit seinen Grabmälern und
Kreuzgängen, das im 16.Jahrhundert von „Margarete von Österreich“
zum Gedenken an ihren verstorbenen Ehemann in Auftrag gegeben
worden war. Doch auch an anderen Tagen gab es Kapellen oder
Kirchen zu sehen, deren Besichtigung man sich erst durch teils
beschwerliche Aufstiege verdienen musste, wie z.B. die „Notre
Dame“, eine kleine Kapelle, die
oberhalb von Ste. Enimie in die Felsen gebaut ist, oder die
Marienkapelle, die über Meyrueis wacht.
Dieser
mittelalterliche Ort war für 5 Tage Ausgangspunkt der
Unternehmungen. Am Abend wurden alle Strapazen des Tages mit
einem köstlichen 5-Gänge-Menü wieder wett gemacht, denn
anstrengende Wanderungen gab es zur Genüge.
Besonders
hervorzuheben ist dabei die etwa 6 stündige Wanderung von Le
Rozier aus, hoch zu den bizarren Fels-„Vasen“ und den
fantastischen Felsenmeeren von Jonte und Tarn. Hier konnte man
bei schönstem Wetter die heimischen Geier bei ihren Flugkünsten
beobachten und auch etliche wagemutige Kletterer in den steilen
Felswänden.
Aber
die Gruppe wollte nicht nur hoch hinaus, es ging auch unter die
Erde. Nach dem Abstieg vom Mont Aigual durch Wald und Wiesen mit
wilden Narzissen und Buschwindröschen, stand eine Führung
entlang des unterirdischen Flusses „Bonheur“ an. Durch tiefe
Schluchten hat sich das Wasser im Laufe der Zeit durch die
Felsen gegraben und eine spektakuläre Höhle hinterlassen bevor
es sich im Wasserfall „Bramabiau“ wieder ins Freie ergießt.
Alle waren von der 1 ½ stündigen Führung tief beeindruckt an
deren Ende man sogar den Fussabdruck eines Dinosauriers
bestaunen konnte.
Nicht
ganz so gnädig zeigte sich der Wettergott bei der Wanderung
entlang des Tarn, von Rozier nach La Vigne. Aber die Teilnehmer
ließen sich vom Nieselregen nicht entmutigen und bewunderten
die vielfältigen wilden Orchideen am Wegesrand genauso wie
verlassene und zerfallende kleine Weiler und das immer wieder
aufblitzende grandiose Panorama. Nach einem heftigen Gewitter,
bei dem man aber schon wohlbehalten im trockenen Bus saß,
zeigte sich aber schon wieder sie Sonne.
Etwas
erholsamer war am nächsten Tag der Besuch eines typischen
Marktes in Millau. So mancher konnte nicht widerstehen bei den
Spezialitäten, die das Wasser im Mund zusammen laufen ließen.
Natürlich gab es dann auch einen Stopp bei der höchsten
Autobahnbrücke Europas, dem Viadukt von Millau, das auf 2500 m
Länge und 343 m Höhe das Tal überspannt und 2004 eingeweiht
wurde. Doch zu viel Ruhe tut nicht gut, deshalb kraxelte die
Gruppe im Anschluss noch durch das Felsenlabyrinth „Le Vieux
Montpellier“. Hier
konnte man der Phantasie freien Lauf lassen bei der Deutung der
bizarren Felsformationen. Wieder mal ein grandioser Anblick.
Dann
hieß es Abschied nehmen vom Gebiet des Tarn, es ging noch
weiter nach Süden, über die Cevennen-Hochstraße zur Schlucht
des Chassezac, einem Nebenfluss der Ardeche. Die Wanderung durch
einen geheimnisvollen Wald wurde dadurch erschwert, dass es am
Vortag heftig geregnet hatte und die felsigen Wege matschig und
glitschig waren. Aber man wurde mit grandiosen Ausblicken in die
Schlucht belohnt und alle kamen heil an. So konnte man am Abend
das neue Quartier beziehen und sich das Abendessen schmecken
lassen.
Auch
der nächste Tag hatte so seine Tücken. Die geplante Tour
startete im malerischen Dorf Labeaume und verlief zuerst
oberhalb des gleichnamigen Gebirgsflusses mit grandiosen
Aussichtspunkten. Aber der geplante Rückweg im Tal direkt am
Fluss war völlig unerwartet gesperrt. Neuerdings anscheinend
Privatbesitz. Schade, man musste den gleichen Weg zurück
nehmen.
Nach
einem Fotostopp am berühmten Felsbogen über die Ardeche ging
es zum letzten Highlight der Wanderreise. Der Besuch der im
April 2015 eröffneten Kopie der 1994 entdeckten Chauvet-Höhle
mit ihren über 30.000 Jahre alten fantastischen
Steinzeitmalereien. Besonders erstaunlich ist die Vielfalt der
dargestellten Tierarten und ihre Detailtreue. Ein überwältigendes
Erlebnis.
Mit
vielfältigen Eindrücken und gut gefüllten Speicherkarten in
diversen Fotoapparaten bzw. Handys fuhren die Teilnehmer der
Reise dann am letzten Tag zurück nach Gemmrigheim.
Für
die Reise verantwortlich waren Hatto Weber von der Firma
Heideker und Renate und Joachim Kreikemeier vom Schwäbischen
Albverein, OG Gemmrigheim.
Als
nächstes Ziel ist 2018 eine Fahrt nach Schweden geplant,
bei der alle Reise- und Wanderlustigen herzlich zur Teilnahme
eingeladen sind.
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Kloster "Eglise de Brou" |
Ste. Enimie |
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Hoch über "Le Rozier" |
Brücke von Millau |
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