Der
Schwäbische Albverein Gemmrigheim hatte zu einer
Morgenwanderung eingeladen, um mit den Teilnehmern heimische
Wildpflanzen zu erkunden. Am Treffpunkt in Löchgau wurden die
Interessenten von den Akteuren Jörg Reisinger und Michael Kurz,
die sich hobbymäßig mit diesem Thema befassen, begrüßt.
Nach
kurzer Einleitung machte sich die 19-köpfige Gruppe, ausgerüstet
mit Körbchen oder Tüten und Notizblöckchen, erwartungsvoll
auf den Weg zum Rossertwald. Entlang des Pfades durch urwüchsiges
Waldgebiet gab es viele essbare Kräuter zu entdecken, über
welche die Wanderführer ihre Kenntnisse, unter anderem über
Inhaltsstoffe und Anwendungen weitergaben und auch auf Fragen
der Wissbegierigen eingingen. Früher verwendete man
Scharbockskraut im zeitigen Frühjahr um der Vitaminkrankheit
Skorbut vorzubeugen, Labkraut zur Käseherstellung, den
Presssaft des Spitzwegerich als Blutstillmittel, Beinwell bei
Knochenbrüchen, Gundermann zur Wundheilung
und zum Würzen von Bier, Brennnesseln, auch in jetziger Zeit
noch, zur blutreinigenden Kur. Die Vogel-Sternmiere mit ihrem
relativ hohen Gehalt an Mineralstoffen und Vitamin C, zählt
ebenfalls zu den alten Heilpflanzen. Dazu auch Gänseblümchen
und Veilchen, die zudem als Dekoration auf Speisen das Gemüt
positiv beeinflussen. Mit
Beifuß wird heutzutage auch gerne die Weihnachtsgans gewürzt.
Durch den hohen Eiweißgehalt war die Wicke schon in der
Steinzeit ein wertvolles Nahrungsmittel. Ihr Kraut und Samen
wurden als Beigabe in die Gräber gelegt. Der Bärlauch enthält
ätherisches Öl, das in seiner Heilwirkung dem Knoblauchöl
nahe kommt.
In
diesem Zusammenhang wurde auch auf die unterschiedlichen
Merkmale des Bärlauches und die der giftigen Maiblümchen
hingewiesen um Verwechslungen
auszuschließen. Über zwanzig verschiedene Kräuter
wurden den Sammlern auf dem gut dreistündigen Rundgang näher
gebracht.
Anschließend
servierten die Experten Kostproben aus dem Fundus des
Vormittags. Voll des Lobes ließen sich die Teilnehmer den
frisch gepressten, mit Kräutern angereicherten Obst-Gemüse-Smoothie
und das sehr leckere Kräutersüppchen schmecken. In Gesprächen
und anhand von Literatur konnten die gewonnenen Erkenntnisse über
die „Apotheke der Natur“ noch vertieft werden.
Bevor
man dann auseinander ging, wurden Michael und Jörg vielmals
gedankt für den interessanten Lehrgang, bei dem auch das Wetter
gut mitgespielt hatte.
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