Rückblicke 171                                                                                                       Erika Reisinger 

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Erkundungstour durch die "Apotheke der Natur"

Der Schwäbische Albverein Gemmrigheim hatte zu einer Morgenwanderung eingeladen, um mit den Teilnehmern heimische Wildpflanzen zu erkunden. Am Treffpunkt in Löchgau wurden die Interessenten von den Akteuren Jörg Reisinger und Michael Kurz, die sich hobbymäßig mit diesem Thema befassen, begrüßt.

Nach kurzer Einleitung machte sich die 19-köpfige Gruppe, ausgerüstet mit Körbchen oder Tüten und Notizblöckchen, erwartungsvoll auf den Weg zum Rossertwald. Entlang des Pfades durch urwüchsiges Waldgebiet gab es viele essbare Kräuter zu entdecken, über welche die Wanderführer ihre Kenntnisse, unter anderem über Inhaltsstoffe und Anwendungen weitergaben und auch auf Fragen der Wissbegierigen eingingen. Früher verwendete man Scharbockskraut im zeitigen Frühjahr um der Vitaminkrankheit Skorbut vorzubeugen, Labkraut zur Käseherstellung, den Presssaft des Spitzwegerich als Blutstillmittel, Beinwell bei Knochenbrüchen, Gundermann zur Wundheilung und zum Würzen von Bier, Brennnesseln, auch in jetziger Zeit noch, zur blutreinigenden Kur. Die Vogel-Sternmiere mit ihrem relativ hohen Gehalt an Mineralstoffen und Vitamin C, zählt ebenfalls zu den alten Heilpflanzen. Dazu auch Gänseblümchen und Veilchen, die zudem als Dekoration auf Speisen das Gemüt positiv beeinflussen. Mit  Beifuß wird heutzutage auch gerne die Weihnachtsgans gewürzt. Durch den hohen Eiweißgehalt war die Wicke schon in der Steinzeit ein wertvolles Nahrungsmittel. Ihr Kraut und Samen wurden als Beigabe in die Gräber gelegt. Der Bärlauch enthält ätherisches Öl, das in seiner Heilwirkung dem Knoblauchöl nahe kommt.

In diesem Zusammenhang wurde auch auf die unterschiedlichen Merkmale des Bärlauches und die der giftigen Maiblümchen hingewiesen um Verwechslungen  auszuschließen. Über zwanzig verschiedene Kräuter wurden den Sammlern auf dem gut dreistündigen Rundgang näher gebracht.

Anschließend servierten die Experten Kostproben aus dem Fundus des Vormittags. Voll des Lobes ließen sich die Teilnehmer den frisch gepressten, mit Kräutern angereicherten Obst-Gemüse-Smoothie und das sehr leckere Kräutersüppchen schmecken. In Gesprächen und anhand von Literatur konnten die gewonnenen Erkenntnisse über die „Apotheke der Natur“ noch vertieft werden.

Bevor man dann auseinander ging, wurden Michael und Jörg vielmals gedankt für den interessanten Lehrgang, bei dem auch das Wetter gut mitgespielt hatte.