Rückblicke 1710                                                                                                       Ulrich Schweiker 

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42,4 Kilometer Wandermarathon von Gemmrigheim 
zum Kloster Maulbronn

Die 19. Marathonwanderung des Schwäbischen Albvereins, Ortsgruppe Gemmrigheim, führte in diesem Jahr durch den südlichen Stromberg zum Weltkulturerbe Kloster Maulbronn. Diese jährliche Tour genießt bei Langstrecken-wanderern einen gewissen Kultstatus  und war, ganz ohne Werbung, bereits Ende Dezember 2016 ausgebucht.

50 Personen starteten  dann pünktlich um 7.00 Uhr in Gemmrigheim um die Strecke über 42,4 km nach Maulbronn in Angriff zu nehmen. Der blaue Himmel am frühen Morgen ließ auf gutes Wanderwetter hoffen, was dann auch zutraf, jedoch waren die hohen Temperaturen am Nachmittag zusätzlich belastend.

Nach 1 1/2 Stunden war man nach einer Runde über Kirchheim und Walheim an der neu erstellten Aussichtskanzel , hoch über Besigheim, angekommen und die malerisch liegende Altstadt wurde auf vielen Bildern festgehalten. Der weitere Weg führte an der Obsthalle vorbei durch den Ortsrand von Löchgau zum Waldspielplatz. Nach kurzer Rast ging es weiter durch Waldgebiete zur ehemaligen Klosteranlage Rechentshofen, das, wie Zeitungen berichteten, Anfang des Jahres von der Württ. Hofkammer verkauft wurde. Weiter ging es an zwei kleinen Seen vorbei, durch steile Weinbergwege hoch zu den Ausgrabungen der Augustinerinnen-Klosteranlage am Fuße des Baiselsbergs, hier war dann auch die Mittagsrast angesagt. Zuvor wurde noch mancher Schweißtropfen nach dem anstrengenden Südhangaufstieg bei praller Sonne abgewischt. Gegen 13.15 Uhr war der Steinmann-Gipfel des Baiselsberg erklommen, danach wurden viele Kilometer im Wald bis zum malerisch liegenden Hamberger See über Gündelbach zurückgelegt. Hier, nach 27 km, begann eine aussichtsreiche Strecke durch die Weinanbaugebiete von Gündelbach und Schützingen.

Nachdem die Schnellbahntrasse der Bahn unterquert und ein Wald mit Wildschweinweg hinter der Gruppe lag, war es nicht mehr weit auf den Eichelberg bei Maulbronn, der jedoch aufgrund seines Anstieges und bereits 39 zurückgelegten Kilometern einige Reserven verbrauchte. Da das Ziel mit Bierausschank nicht mehr weit war, wurden die noch vorhandenen Kräfte locker mobilisiert und pünktlich um 17.45 Uhr war man im Klosterhof zum obligatorischen Gruppenfoto angekommen. Ein eigentlich einfacher Akt, nämlich ein Foto mit mehreren Personen, wird jedes Jahr zu einem gefühlt viertelstündlichen, hochkomplizierten Vorgang, bei dem bis zum  Auslösen des Fotos bis zur letzten Sekunde die Positionen verändert werden; aber dies ist bestimmt vielen Lesern des Artikels bekannt. Die Klosteranlage interessierte dann die Wanderer relativ wenig, der Fokus war eher auf isotonische Getreidegetränke gerichtet. Alle Personen haben die Strecke mit insgesamt über 800 Aufstiegshöhenmetern mehr oder minder fit geschafft.

Gegen 19.45 Uhr traten die wieder munteren Wanderer den Rückweg mit Uwe und seinem Bus an. Auf der Heimfahrt wurde vom mitwandernden Vorstand Heiko Herbst den Wanderführern für die Organisation gedankt. Um 20.30 Uhr war die Wanderung 2017 schon wieder Geschichte und 18 Anmeldungen von begeisterten Marathonis lagen bereits am nächsten Morgen im Mailbriefkasten.