Die
19. Marathonwanderung des Schwäbischen Albvereins, Ortsgruppe
Gemmrigheim, führte in diesem Jahr durch den südlichen
Stromberg zum Weltkulturerbe Kloster Maulbronn. Diese jährliche
Tour genießt bei Langstrecken-wanderern einen gewissen
Kultstatus und war,
ganz ohne Werbung, bereits Ende Dezember 2016 ausgebucht.
50
Personen starteten dann
pünktlich um 7.00 Uhr in Gemmrigheim um die Strecke über 42,4
km nach Maulbronn in Angriff zu nehmen. Der blaue Himmel am frühen
Morgen ließ auf gutes Wanderwetter hoffen, was dann auch
zutraf, jedoch waren die hohen Temperaturen am Nachmittag zusätzlich
belastend.
Nach
1 1/2 Stunden war man nach einer Runde über Kirchheim und
Walheim an der neu erstellten Aussichtskanzel , hoch über
Besigheim, angekommen und die malerisch liegende Altstadt wurde
auf vielen Bildern festgehalten. Der weitere Weg führte an der
Obsthalle vorbei durch den Ortsrand von Löchgau zum
Waldspielplatz. Nach kurzer Rast ging es weiter durch
Waldgebiete zur ehemaligen Klosteranlage Rechentshofen, das, wie
Zeitungen berichteten, Anfang des Jahres von der Württ.
Hofkammer verkauft wurde. Weiter ging es an zwei kleinen Seen
vorbei, durch steile Weinbergwege hoch zu den Ausgrabungen der
Augustinerinnen-Klosteranlage am Fuße des Baiselsbergs, hier
war dann auch die Mittagsrast angesagt. Zuvor wurde noch mancher
Schweißtropfen nach dem anstrengenden Südhangaufstieg bei
praller Sonne abgewischt. Gegen 13.15 Uhr war der
Steinmann-Gipfel des Baiselsberg erklommen, danach wurden viele
Kilometer im Wald bis zum malerisch liegenden Hamberger See über
Gündelbach zurückgelegt. Hier, nach 27 km, begann eine
aussichtsreiche Strecke durch die Weinanbaugebiete von Gündelbach
und Schützingen.
Nachdem
die Schnellbahntrasse der Bahn unterquert und ein Wald mit
Wildschweinweg hinter der Gruppe lag, war es nicht mehr weit auf
den Eichelberg bei Maulbronn, der jedoch aufgrund seines
Anstieges und bereits 39 zurückgelegten Kilometern einige
Reserven verbrauchte. Da das Ziel mit Bierausschank nicht mehr
weit war, wurden die noch vorhandenen Kräfte locker mobilisiert
und pünktlich um 17.45 Uhr war man im Klosterhof zum
obligatorischen Gruppenfoto angekommen. Ein eigentlich einfacher
Akt, nämlich ein Foto mit mehreren Personen, wird jedes Jahr zu
einem gefühlt viertelstündlichen, hochkomplizierten Vorgang,
bei dem bis zum Auslösen
des Fotos bis zur letzten Sekunde die Positionen verändert
werden; aber dies ist bestimmt vielen Lesern des Artikels
bekannt. Die Klosteranlage interessierte dann die Wanderer
relativ wenig, der Fokus war eher auf isotonische Getreidegetränke
gerichtet. Alle Personen haben die Strecke mit insgesamt über
800 Aufstiegshöhenmetern mehr oder minder fit geschafft.
Gegen
19.45 Uhr traten die wieder munteren Wanderer den Rückweg mit
Uwe und seinem Bus an. Auf der Heimfahrt wurde vom mitwandernden
Vorstand Heiko Herbst den Wanderführern für die Organisation
gedankt. Um 20.30 Uhr war die Wanderung 2017 schon wieder
Geschichte und 18 Anmeldungen von begeisterten Marathonis lagen
bereits am nächsten Morgen im Mailbriefkasten.
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