Zu
einer besonderen Nachmittagswanderung hatte der Schwäbische
Albverein Gemmrigheim eingeladen. Per Bus gelangten die Wanderer
und Naturliebhaber nach Ludwigsburg-Harteneck zum Startplatz am
Schloss. Die Tour führte zunächst entlang an der oberen Kante
des Steilabfalls hoch über dem Neckartal.
Bei
angenehmem Wanderwetter mit zeitweise wärmendem
Sonnenschein, boten sich der Gruppe durch den noch unbelaubten
Wald schöne Ausblicke ins Tal und nach Neckarweihingen. Weiter
ging es vorbei am Gebiet Schlösslesfeld in Richtung Ossweil und
durch das idyllischeTälchen durch den Lochwald hinab zum
Neckar.
Unterhalb
der Staustufe Poppenweiler empfing Neckar- und Zugwiesen-Guide
Christel Krumm die Wanderer und führte sie durch die auf Grund
der Renaturierung neu entstandene etwa 17 ha grosse
Zugwiesen-Auenlandschaft.
Sehr
anschaulich versetzte sie die aufmerksamen Zuhörer
zurück in die Zeit, als vor Jahrzehnten Auenlandschaften
an dem „Wilden Gesellen“ noch typisch waren, der
Kanalisierung mit ihren Auswirkungen und in die heutige
Zeit des Umdenkens. Viel Spannendes berichtete sie über den Bau
und die Gestaltung des neuen 1,7 km langen Neckararmes als
Fischtreppe, durch den die Fische die Schleuse umwandern können.
Die Treppe wurde so angelegt, daß sie für alle, vom Aal bis
zur Forelle, zu bewältigen ist, auch Ruhezonen und Laichplätze,
sogenannte „Kinderstuben“,
wurden eingerichtet. In die Treppe eingebaut ist eine Zählanlage,
die nicht nur die durchkommenden Fische zählt, sondern auch
ihre Art bestimmt.
Beim Gang durch das naturnahe Erholungsgebiet mit den
Stillgewässern und den flach gestalteten Uferzonen war reges
Treiben von Wasservögeln und anderen zu beobachten, wie etwa
das grünfüßige Teichhuhn.
Die unermüdliche Führerin gab reichliche Informationen
über das Projekt. Zum Beispiel, daß die Bepflanzung nur aus
heimischen Pflanzen und Gehölzen besteht, daß die Bäume
entlang des Weges bewährte alte Obstsorten sind, sowie allerlei
über die Naturentwicklung. Einen
weiteren Höhepunkt erlebten die Teilnehmer auf dem
Aussichtsturm, der nicht nur einen herrlichen Rundblick über
das Gelände bot, sondern auch eine Vielfalt von Wasservögel
unten in den Gewässern vor Augen führte, darunter zwei
Gänsesägerpärchen.
In dem Erholungsgebiet waren aber auch viele Familien
unterwegs und konnte sehen, wie vor allem die Kinder in der
Natur sich wohlfühlten.
Mit
einer Schlußeinkehr im nahegelegenen GIG-Restaurant fand der
lehrreiche Wandertag seinen Abschluss. Gerhard Reisinger durfte
für die vorzügliche Führung durch die Zugwiesen den Dank von
der gesamten Gruppe an Christel Krumm weitergeben, welche auch
noch mit großem Beifall bedacht wurde.
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