Rückblicke 1707                                                                                                       Erika Reisinger         

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 Ein schöner
Natur - Erlebniswandertag

Zu einer besonderen Nachmittagswanderung hatte der Schwäbische Albverein Gemmrigheim eingeladen. Per Bus gelangten die Wanderer und Naturliebhaber nach Ludwigsburg-Harteneck zum Startplatz am Schloss. Die Tour führte zunächst entlang an der oberen Kante des Steilabfalls hoch über dem Neckartal.  Bei angenehmem Wanderwetter mit zeitweise wärmendem Sonnenschein, boten sich der Gruppe durch den noch unbelaubten Wald schöne Ausblicke ins Tal und nach Neckarweihingen. Weiter ging es vorbei am Gebiet Schlösslesfeld in Richtung Ossweil und durch das idyllischeTälchen durch den Lochwald hinab zum Neckar.

Unterhalb der Staustufe Poppenweiler empfing Neckar- und Zugwiesen-Guide Christel Krumm die Wanderer und führte sie durch die auf Grund der Renaturierung neu entstandene etwa 17 ha grosse Zugwiesen-Auenlandschaft.

Sehr anschaulich versetzte sie die aufmerksamen Zuhörer  zurück in die Zeit, als vor Jahrzehnten Auenlandschaften an dem „Wilden Gesellen“ noch typisch waren, der  Kanalisierung mit ihren Auswirkungen und in die heutige Zeit des Umdenkens. Viel Spannendes berichtete sie über den Bau und die Gestaltung des neuen 1,7 km langen Neckararmes als Fischtreppe, durch den die Fische die Schleuse umwandern können. Die Treppe wurde so angelegt, daß sie für alle, vom Aal bis zur Forelle, zu bewältigen ist, auch Ruhezonen und Laichplätze, sogenannte „Kinderstuben“,  wurden eingerichtet. In die Treppe eingebaut ist eine Zählanlage, die nicht nur die durchkommenden Fische zählt, sondern auch ihre Art bestimmt.  Beim Gang durch das naturnahe Erholungsgebiet mit den Stillgewässern und den flach gestalteten Uferzonen war reges Treiben von Wasservögeln und anderen zu beobachten, wie etwa das grünfüßige Teichhuhn.  Die unermüdliche Führerin gab reichliche Informationen über das Projekt. Zum Beispiel, daß die Bepflanzung nur aus  heimischen Pflanzen und Gehölzen besteht, daß die Bäume entlang des Weges bewährte alte Obstsorten sind, sowie allerlei über die Naturentwicklung. Einen  weiteren Höhepunkt erlebten die Teilnehmer auf dem Aussichtsturm, der nicht nur einen herrlichen Rundblick über das Gelände bot, sondern auch eine Vielfalt von Wasservögel  unten in den Gewässern vor Augen führte, darunter zwei Gänsesägerpärchen.  In dem Erholungsgebiet waren aber auch viele Familien unterwegs und konnte sehen, wie vor allem die Kinder in der Natur sich wohlfühlten. 

Mit einer Schlußeinkehr im nahegelegenen GIG-Restaurant fand der lehrreiche Wandertag seinen Abschluss. Gerhard Reisinger durfte für die vorzügliche Führung durch die Zugwiesen den Dank von der gesamten Gruppe an Christel Krumm weitergeben, welche auch noch mit großem Beifall bedacht wurde.