Die
Tagesfahrt der Freizeitwandergruppe des Schwäbischen Albvereins
führte diesmal zu der geschichtsträchtigen Ortschaft Glatt bei
Sulz am Neckar am östlichen Rand des Schwarzwaldes.
Trotz
Nieselregen hatten 37 Kultur- und Wanderbegeisterte pünktlich
den Bus in Gemmrigheim bestiegen und gelangten gut gelaunt zum
Ausgangspunkt der Wanderung weit vor der Ortschaft Glatt, um
sich dieser aus der Wanderperspektive zu nähern. Die durch den
Regen gereinigte gute Schwarzwaldluft tat allen gut und der Weg
gab bald einen ersten schönen Blick auf den Ort frei. Schließlich
führte der Weg hinunter ins Tal des Flüsschens Glatt, das
durch den Regen zu einem sprudelndem Wildwasser angeschwollen
war. Jetzt war es nicht mehr weit bis zur Ortschaft und bald
waren die mächtigen Mauern des Wasserschlosses sichtbar. Nach
einer Mittagseinkehr begann das Kulturprogramm mit Führungen
durch die verschiedenen Museen.
Das
heutige Erscheinungsbild des Wasserschlosses, eine der
besterhaltenen Schlossanlagen Baden-Württembergs, entstand im
16. Jahrhundert, als der damalige Besitzer, Reinhard von
Neuneck, das spätmittelalterliche Wasserschloss zu einem der frühesten
Renaissanceschlösser in Deutschland umgestaltete. Die heute von
Grund auf sanierte Schlossanlage wurde für Museumszwecke
ausgebaut und im November 2001 als „Kultur- und Museumszentrum
Schloss Glatt“ eröffnet.
Nach
einem Streifzug durch das Bauernmuseum, mit Geräten, die viele
noch aus Ihrer Kindheit kannten, wurde die Wandergruppe von zwei
Museumsführerinnen in das Adelsmuseum geführt. In der Rüstkammer
wurde die Entwicklung der ritterlichen Rüstungs- und
Waffentechnik vom 15. bis ins 17. Jahrhundert anschaulich
dargestellt und am meisten beeindruckte ein Ritter in voller Rüstung
mit Lanze auf einem Pferd. In weiteren Räumen des
Schlossmuseums gab es gut erhaltene Exponate zur Geschichte von
Dorf und Herrschaft Glatt zu bewundern. Die Damen des Museums führen
die Gruppe nicht nur in längst vergangene Zeiten sondern in der
„Galerie Schloss Glatt“ auch zur modernen Kunst von Peter
Holl und Kunst aus der Nachkriegszeit von HAP Grieshaber und
Paul Kälberer.
Der
abschließende Höhepunkt des Ausflugs war ein Besuch im
Schlosscafe, dort gab es in einer traumhaften Kulisse mit
antiken Möbeln und Schlossdekorationen leckere Kuchen und
Torten in großen Portionen. Inzwischen hatte sich der Regen
verzogen und einige Unentwegte konnten Ihren Kaffee im
Schlosspark bei ersten zaghaften Sonnenstrahlen genießen. So
viel es manchem schwer sich auf den Weg zum Bus zu machen, wo
unser Busunternehmer Uwe Seyfferle schon auf uns wartete, um uns
alle wohlbehalten zurück nach Gemmrigheim zu bringen.
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