„Wildsalate“
war das Thema der Kräuterwanderung zu der die Ortsgruppe
Gemmrigheim des Schwäbischen Albvereins eingeladen hatte. Am
Treffpunkt in Löchgau wurden die Teilnehmer von den Akteuren Jörg
Reisinger und Michael Kurz begrüßt, die sich hobbymäßig mit
Kräuterkunde befassen.
Nach
einführenden Worten wanderte die 22köpfige Gruppe, ausgerüstet
mit Tüten oder Körbchen und Notizzetteln, in den Rossertwald.
Entlang des Pfades durch urwüchsiges Waldgebiet bescherte die
„Apotheke der Natur“ den Sammlern vielerlei essbare
Wildpflanzen, über welche die Wanderführer ihr Wissen, unter
anderem über Inhaltsstoffe und Anwendungen, weitergaben und
auch auf Fragen der aufmerksamen Interessenten eingingen. Früher
verwendete man das Scharbockskraut im zeitigen Frühjahr um der
Vitaminmangelkrankheit Skorbut vorzubeugen, die Knoblauchrauke
als Gewürz und das Labkraut zur Herstellung von Käse,
Gundermann zum Würzen von Bier, was ihm allerdings eine
belebende Wirkung verlieh. Die Vogel-Sternmiere zählt durch
ihren relativ hohen Gehalt an Mineralien und Vitamin C zu den
alten Heilpflanzen. Zu ihnen gehört auch das Gänseblümchen,
das sich zudem positiv auf das Gemüt auswirke. Die Wicke war
schon in der Steinzeit wegen des hohen Eiweißgehaltes ein
wertvolles Nahrungsmittel. Ihr Kraut und Samen wurden als
Beigaben in die Gräber gelegt. Hingewiesen wurde auch auf die
unterschiedlichen Merkmale der heutzutage sehr begehrten Blätter
des Bärlauches und die der giftigen Maiblümchen, um
Verwechslungen auszuschließen.
Die
Erkundung von rund fünfzehn verschiedenen heimischen Wildkräutern
war das Ergebnis des dreistündigen Rundganges. Anschließend
servierten die Experten aus dem Fundus des Vormittages leckere,
ohne Zusatz von künstlichen Aromen, zubereitete Kostproben.
Dabei handelte es sich um mit Kräutern angereichertes frisch
gepresstes Obst-Gemüse-Smoothie, Wildkräutersalat und einem Kräutersüppchen,
das, laut Probanden, aus einer Sterneküche nicht besser
schmecken könnte.
Mit
bestem Dank an Jörg und Michael für den interessanten Lehrgang
verabschiedeten sich die Teilnehmer, wobei auch der Wunsch nach
Fortsetzung laut wurde.
|