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Rückblicke
1602
Karin Metz |
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Freizeitler
im Kaywald bei Kirchheim unterwegs
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Die Freizeitgruppe des Schwäbischen Albvereins
Gemmrigheim unternahm eine schöne winterliche Wanderung im
Kaywald. Nach einem "Startpilot" (Obstler) an der
Kaywaldhütte führte die Tour hinunter zum einstigen
Neckarlauf, der heute stark versumpft ist und den die Wanderer
als "Natur pur" erleben durften. Durch die kalte
Witterung war die Sumpflandschaft mit einer Eisdecke versehen
und der Raureif an Bäumen und Pflanzen war wunderschön
anzusehen. Aus der Zeit der Zabergäu-Bahn, die hier vor vielen
Jahren verkehrte, konnten die Wanderer noch Gleis-Reste
erkennen. Der früheren Neckarschlinge folgend kam die Gruppe an
die Anglerseen beim "Seeloch" von Lauffen.
Auch dort war das Wasser mit Eis bedeckt und es lohnte sich eine
kurze Rast; dabei wurde die Geschichte der adeligen Tochter vom
Schloss im Kaywald vorgelesen, die nach langem Zögern ihr Herz
an einen Ritter verschenkte. Sie feierten Verlobung und wollten
heiraten, doch er wurde zu den Waffen gerufen und fand den Tod.
Das Heer jedoch konnte den Sieg feiern und die Knechte mussten
in der Nähe eines Turmes Holz und Reisig aufschichten und dies
um Mitternacht anzünden, damit es weit gesehen werden konnte.
Als vor der Feier alle schliefen ging das trauernde Fräulein im
schönsten Kleide zum Turm, entzündete den Holzstoß und stürzte
sich vom Turm in die Flammen. Als die Bewohner erwachten war es
zu spät zum Löschen und das ganze Schloss versank in Schutt
und Asche. Es heißt, das Fräulein geht seither als guter Geist
im Kaywald um und wartet auf seinen Erlöser, für den es große
Reichtümer im Wald bereithält.
Nach
dieser Geschichte ging die Wandertour zurück am Rand des
Neubaugebiets Lauffen entlang zur Bahnunterführung, um von dort
wieder die Anhöhe bei der Kaywaldhütte anzugehen. Hier wurden
die Wanderer mit einem stimmungsvollen Sonnenuntergang belohnt.
Das
anschließende, gemütliche Beisammensein mit gutem Essen,
Gesang und Akkordeon-Begleitung war ein schöner Abschluss des
Tages.
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