Pünktlich zur angegebenen
Abfahrtszeit waren alle Rucksäcke, Wanderschuhe und -stöcke im
Innern des Busses verstaut, der zu einer Ausfahrt in die Pfalz
und ins nördliche Elsass nach Bad Bergzabern startete. Es war
bereits der dritte Ausflug des Schwäbischen Albereins
Gemmrigheim in diese Region und auch dieses Mal wollte man einen
weiteren Teil erkunden. In Bad Bergzabern wurde man von Herbert
und Helga Steiner schon erwartet und - wie es so üblich ist
unter guten Freunden und Bekannten – mit herzlichen Umarmungen
willkommen geheißen. Unterwegs schon hatte Busfahrer Uwe
Seyfferle den „Bordservice“ beauftragt, die Kaffeemaschine
in Gang zu setzen, damit das zweite Frühstück ohne große Verzögerung
eingenommen werden konnte. Der köstliche elsässische
Gugelhupf, von Familie Steiner – fast noch ofenwarm –
eingekauft, war im Nu aufgegessen, und das Kurstädtchen
verlassend, fuhr man über Wissembourg zum Col du Pigeonnier.
Dort
begann die Wanderung durch lichtgrüne Wälder, bergauf und
bergab auf weichem Waldboden dem Sultzerkopf entgegen. Das
Vesper war zwar in der Ausschreibung angekündigt, aber dass es
soo ausfallen würde, damit
hatte niemand gerechnet. Als die Wanderer an der langen
Tischreihe Platz genommen hatten, wurde aufgetischt. Knuspriges
Baguette, Platten mit rohem und gekochtem Schinken, dazu Rot-
und Weißwein, zur Abrundung
Käse und wer mochte, konnte gar noch Kaffee trinken. An dem
reich gedeckten Tisch und der ausgelassenen Stimmung lag es
wohl, dass der Zeitplan nicht eingehalten werden konnte und mit
einiger Verspätung kam die Gruppe in der Ölmühle aus dem Jahr
1827 in
Pfaffenbronn an. Der Besitzer konnte deshalb auch nur kurz
seinen Betrieb vorstellen, die Einkäufe von Raps- und Nussölen
waren bald getätigt und gerade noch rechtzeitig vor Schließung
der Anlage erreichte man die „Ligne Maginot Alsace“.
Die
Besichtigung dauerte dem entsprechend kürzer, aber die meisten
waren sicher froh, aus
dem unterirdischen bedrückenden Bauwerk wieder ans Tageslicht
zu kommen. Ausgefeilte technische Raffinessen zur Bekämpfung
des Feindes, schmale lange Gänge, die sich immer wieder
verzweigten, Schienenstränge für kleine Transportwagen,
Mannschaftsräume, Offiziersunterkünfte, Küchen, Lagerräume,
Arzt- und Zahnarztpraxen, sogar an eine Leichenhalle war gedacht
– welche Gedanken haben die fast 600 Soldaten, die zum Teil
bis zu drei Monaten dort unten aushalten mussten, wohl bewegt?
Erleichtert,
dass solche Festungen wohl nicht mehr nötig sein werden in
unseren Breiten, stiegen die Besucher in den Bus, der nach
kurzer Fahrt bei Hirschtal Frankreich wieder verließ. Im Hotel Wegelnburg im grenznahen deutschen Ort
Nothweiler wurde das vorbestellte Essen nach einiger
Verwirrung rasch serviert und obwohl manche und mancher „gar
keinen Hunger“ hatte, ließ man sich die Mahlzeit schmecken.
Raimond
und Edith Metz hatten es sich nicht nehmen lassen, aus Straßburg
„mal kurz vorbei zu
schauen“, um die Kusinen und natürlich auch alle anderen zu
begrüßen. Schließlich kennen sich viele aus einigen
Begegnungen, die Raimond mit seinem Charme und Witz bereichert
hatte.
An
Werner Häring, der leider nicht dabei sein konnte, gingen
Kartengrüße mit Genesungswünschen. „Wenn diese Wünsche
alle in Erfüllung gehen, wird er bestimmt bald wieder gesund“
meinte eine Teilnehmerin.
Und
wieder drängte die Zeit, denn Uwe Seyfferle musste sein
Fahrzeug zur bestimmten Stunde auf dem Hof abgestellt haben (was
ihm gelang – wenn auch ein bisschen knapp). So verabschiedeten
sich die Albvereinler herzlich von Familie Steiner, die sich mit
viel Zeit und Mühe um das Gelingen des wunderschönen
Wandertages bemüht hatten und ein Weinpräsent sollte den Dank
der Gruppe ausdrücken. Ob es eine Fortsetzung der Wandertage im
Elsass und in der Pfalz gibt? Mal sehen!
Wie
von ihm gewohnt, brachte Uwe Seyfferle seine Fahrgäste
wohlbehalten nach Gemmrigheim zurück und ließ sich auch vom
gemeinsam gesungenen Abendlied nicht aus der Ruhe bringen. Für
seine vorbildliche Fahrweise erhielt auch er ein kleines
Dankeschön. Und bei der allgemeinen Verabschiedung wurde noch
einmal deutlich, wie begeistert die Teilnehmer von diesem
erlebnisreichen Tag waren..
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