Rückblicke 1516                                                                                                                       Gerda Pfeiffer 

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Gemmrigheim Albvereinler waren im Elsass über Grenzen unterwegs


Pünktlich zur angegebenen Abfahrtszeit waren alle Rucksäcke, Wanderschuhe und -stöcke im Innern des Busses verstaut, der zu einer Ausfahrt in die Pfalz und ins nördliche Elsass nach Bad Bergzabern startete. Es war bereits der dritte Ausflug des Schwäbischen Albereins Gemmrigheim in diese Region und auch dieses Mal wollte man einen weiteren Teil erkunden. In Bad Bergzabern wurde man von Herbert und Helga Steiner schon erwartet und - wie es so üblich ist unter guten Freunden und Bekannten – mit herzlichen Umarmungen willkommen geheißen. Unterwegs schon hatte Busfahrer Uwe Seyfferle den „Bordservice“ beauftragt, die Kaffeemaschine in Gang zu setzen, damit das zweite Frühstück ohne große Verzögerung eingenommen werden konnte. Der köstliche elsässische Gugelhupf, von Familie Steiner – fast noch ofenwarm – eingekauft, war im Nu aufgegessen, und das Kurstädtchen verlassend, fuhr man über Wissembourg zum Col du Pigeonnier.

 Dort begann die Wanderung durch lichtgrüne Wälder, bergauf und bergab auf weichem Waldboden dem Sultzerkopf entgegen. Das Vesper war zwar in der Ausschreibung angekündigt, aber dass es soo ausfallen würde, damit  hatte niemand gerechnet. Als die Wanderer an der langen Tischreihe Platz genommen hatten, wurde aufgetischt. Knuspriges Baguette, Platten mit rohem und gekochtem Schinken, dazu Rot- und Weißwein, zur Abrundung Käse und wer mochte, konnte gar noch Kaffee trinken. An dem reich gedeckten Tisch und der ausgelassenen Stimmung lag es wohl, dass der Zeitplan nicht eingehalten werden konnte und mit einiger Verspätung kam die Gruppe in der Ölmühle aus dem Jahr 1827  in Pfaffenbronn an. Der Besitzer konnte deshalb auch nur kurz seinen Betrieb vorstellen, die Einkäufe von Raps- und Nussölen waren bald getätigt und gerade noch rechtzeitig vor Schließung der Anlage erreichte man die „Ligne Maginot Alsace“.

Die Besichtigung dauerte dem entsprechend kürzer, aber die meisten waren sicher froh,  aus dem unterirdischen bedrückenden Bauwerk wieder ans Tageslicht zu kommen. Ausgefeilte technische Raffinessen zur Bekämpfung des Feindes, schmale lange Gänge, die sich immer wieder verzweigten, Schienenstränge für kleine Transportwagen, Mannschaftsräume, Offiziersunterkünfte, Küchen, Lagerräume, Arzt- und Zahnarztpraxen, sogar an eine Leichenhalle war gedacht – welche Gedanken haben die fast 600 Soldaten, die zum Teil bis zu drei Monaten dort unten aushalten mussten, wohl bewegt?  

Erleichtert, dass solche Festungen wohl nicht mehr nötig sein werden in unseren Breiten, stiegen die Besucher in den Bus, der nach kurzer Fahrt bei Hirschtal Frankreich wieder verließ.  Im Hotel Wegelnburg im grenznahen deutschen Ort  Nothweiler wurde das vorbestellte Essen nach einiger Verwirrung rasch serviert und obwohl manche und mancher „gar keinen Hunger“ hatte, ließ man sich die Mahlzeit schmecken.

Raimond und Edith Metz hatten es sich nicht nehmen lassen, aus Straßburg „mal kurz vorbei  zu schauen“, um die Kusinen und natürlich auch alle anderen zu begrüßen. Schließlich kennen sich viele aus einigen Begegnungen, die Raimond mit seinem Charme und Witz bereichert hatte.

An Werner Häring, der leider nicht dabei sein konnte, gingen Kartengrüße mit Genesungswünschen. „Wenn diese Wünsche alle in Erfüllung gehen, wird er bestimmt bald wieder gesund“ meinte eine Teilnehmerin.

Und wieder drängte die Zeit, denn Uwe Seyfferle musste sein Fahrzeug zur bestimmten Stunde auf dem Hof abgestellt haben (was ihm gelang – wenn auch ein bisschen knapp). So verabschiedeten sich die Albvereinler herzlich von Familie Steiner, die sich mit viel Zeit und Mühe um das Gelingen des wunderschönen Wandertages bemüht hatten und ein Weinpräsent sollte den Dank der Gruppe ausdrücken. Ob es eine Fortsetzung der Wandertage im Elsass und in der Pfalz gibt? Mal sehen!

Wie von ihm gewohnt, brachte Uwe Seyfferle seine Fahrgäste wohlbehalten nach Gemmrigheim zurück und ließ sich auch vom gemeinsam gesungenen Abendlied nicht aus der Ruhe bringen. Für seine vorbildliche Fahrweise erhielt auch er ein kleines Dankeschön. Und bei der allgemeinen Verabschiedung wurde noch einmal deutlich, wie begeistert die Teilnehmer von diesem erlebnisreichen Tag waren..